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stand eine Begebenheit im Mittelpunkt der Schilderung, die das Biographische
in den Rang eines Poems erhob. Mit keinem historischen
Dokument ist die Begegnung des Heiligen in seiner Stadt Nazianz
im Haus des Teppichknüpfers Osius belegt; doch für Pater Augustin
bedeutete diese Begegnung im Hause des Teppichknüpfers Osius
einer jener aus dem geschichtlichen Dunkel aufleuchtenden Sternstunde,
die verlöschen und kaum Spuren hinterlassen. Die das
Pfingstfeuer sichtbar machen, so hell und strahlend, daß der Mensch
die ganze Ohnmacht seines Handelns erkennt.
Daß der Geist an jenem. Pfingsttag im Hause des Teppichknüpfers
Osias nicht wirksam werden konnte und darum die Begegnung sich
im Dunkel legendären Rankenwerkes verlor, lag wohl an den höchst
verworrenen Zeitläuften jener Epoche, in der im Gewirk kunstvoll
verschnörkelter Gedankenteppiche die Wunder des Lebens ihres
natürlichen Leuchten verloren.
Die Begegnung im Hause des Teppichknüpfers Osius an jenem
Pfingsttag hat Pater Augustin in Kapitel VIII seiner Aufzeichnungen
niedergeschrieben. Dieses Kapitel der Aufzeichnungen war gleichsam
der Höhepunkt der Biographie des Heiligen; Pater Augustin
hatte das Kapitel mehrmals neu skizziert und umgearbeitet, er schien
bemüht, sich als angesichts des aussergewöhnlichen Themas der
hohen rhetorischen Kunst seines Vorbildes auch literarisch ebenbürtig
zu erweisen.
Kapitel VIII der Aufzeichnungen des Pater Augustin über das Leben
des Heiligen Gregor von Nazianz:
WIE EIN STRAHLENDER FEUERBALL
Verschwamm die Sonne an diesem Pfingsttag hinter den bizarren
Gipfeltürmen des Argus, und schnell lag die Nacht über der Stadt
und der schmalen Straße.
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