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Zunächst erfuhren die Mitbewohner der Witwe von der nächtlichen<br />

'Begegnung'. Lydia Magia besaß in der zweiten Etage des Hauses Nr<br />

16 eine große Wohnung, seit dem Tod ihres Mannes hatte sie mehrere<br />

Zimmer untervermietet. Noch ehe es Tag wurde, erfuhr jeder<br />

der Untermieter das Unglaubliche; niemand bezweifelte das nächtliche<br />

Erlebnis, der 'Fall' hatte dadurch eine völlig neue und sensationelle<br />

Wendung genommen. Der 'Tote' lebte, wie Lydia Magna ihren<br />

aufgescheuchten Mitbewohnern, jede Einzelheit der makabren Begegnung<br />

schildernd, aufs lebhafteste beteuerte.<br />

Alle waren davon überzeugt, daß ein Irrtum ausgeschlossen war,<br />

zumal immer schon Zweifel an einem gewaltsamen Ende des Alten<br />

in Haus Nr.29 bestanden hatten. Man beriet in früher Morgenstunde<br />

die Folgen des. rätselhaften Vorkommnisses. Gab es gestern bei der<br />

Witwe Lydia Magna und ihren Untermietern noch eindeutige Verdachtsmomente,<br />

die einen bestimmten Personenkreis betrafen, so<br />

waren nun alle davon überzeugt, daß weder ein Mord geschehen<br />

noch der Alte in Haus Nr. 29 tot war. Was aber konnte der Grund<br />

sein für eine solch unglaubliche Täuschung der Untersuchungskommission,<br />

der Bewohner der Straße, die durch das Vortäuschen<br />

eines Verbrechens in den furchtbaren Verdacht einer Mordtat gekommen<br />

war?<br />

Einer der Untermieter der Witwe Lydia Magia machte den Vorschlag,<br />

die nächtliche 'Begegnung' mit dem als tot geltenden Alten<br />

der Unter-suchungskommission mitzuteilen. Obgleich die Akten<br />

über den 'Fall' keinen Vermerk über diese Mitteilung der Witwe<br />

Lydia Magie enthielt, wurde bekannt, daß eine Überprüfung ihrer<br />

seltsamen nächtlichen 'Begegnung' mit dem Toten sich als haltlos<br />

erwies; offensichtlich handelte es sich bei der als exzentrisch bekannten<br />

ältlichen Frau um eine Art Halluzination, ausgelöst durch<br />

einen ungewöhnlichen Erregungszustand, in den besonders sensible<br />

Bewohner der Straße geraten waren. Die Untersuchungskommission<br />

hatte eindeutige Dokumente, darunter den Totenschein, der das<br />

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