D E R F A L L T 0 R T 0 R 0 T 0 T

lagen, da alle Gebäude direkt an der Straße lagen. Einige der Häuser
hatten an, den Seiteneingängen kleine Blumenrabatte mit Sträuchern,
die das Bild der Straße kaum belebten. Perspektivisch wirkte die
Straße, obgleich sie nicht sehr eng war, wie eine Häuserschlucht, so
hatte sie auch ein Maler dargestellt, der die Straße in der 'vierten
Dimension' als künstlerisches Psychogramm wiederzugeben versuchte.
Eine grössere Brunnenanlage war wegen der Enge der Häusergliederung
nicht möglich, zwischen Haus 44 und 46 war ein Becken als
Brunnenanlage errichtet worden. In dem Becken befand sich jedoch
kein Wasser.
An mehreren Häusern und Giebeln befanden sich Figuren, plastischer
Schmuck, Heilige und auch Gestalten aus der Mythologie.
Kunstgeschichtlichen Wert hatte der plastische Häuserschmuck
nicht, wie in der Beschreibung der Häuser festgestellt wurde. Das
Durchschnittsalter der Häuser war in der Beschreibung mit 80 bis
120 Jahre angegeben. Aus neuerer Zeit stammte keiner der Bauten,
mit Ausnahme einiger Garagen in den Hinterhöfen. Das älteste
Haus in der Straße war nach der Beschreibung Haus K 19, das angeblich
vor 150 Jahren erbaut wurde. Dieses Haus hatte in der Straße
keinen guten Ruf, an in ihm einige Untermieterinnen ‚de la petite
vertu', von der kleinen Tugend, wohnten. Die genaue Einwohnerzahl
dieses Hauses war durch der häufigen Wechsel dieser Untermieterinnen
nicht zu ermitteln.
In der Häuserbeschreibung war als Anhang auch der bauliche Zustand
von Fahrdamm und Gehsteigen der Straße näher beschrieben.
Der Strassenbelag des Fahrdamms bestand aus schweren Pflastersteinen,
die aus der Zeit des Ausbaues der Straße stammten. Das
holprige Pflaster erzeugte einen zusätzlichen Verkehrslärm, der in
gewissen Tagesstunden stark war. Die Gehsteige waren beiderseitig
ungewöhnlich breit und zum Teil mit schweren Steinplatten belegt.
200