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eiden Händen abwechselnd den äusseren und die inneren Ringe
berührte. Das Szenenbild hatte etwas Mythisches und war nur den
Eingeweihten verständlich.
Während die auf dem festlich geschmückten Wagen thronenden
Moiren prächtige weiße Gewänder trugen, Lachesis von der Vergangenheit,
Klotho von der Gegen­ wart und Atropos von einer den
wahren Menschen entdeckenden Zukunft in rhythmischen Versen
sangen, begleiteten Sänger und Tänzer den Zug in dürftiger Bekleidung.
Einige der schönen jungen Tänzer und Tänzerinnen bewegten
sich nackt im Rhythmus der Gesänge; doch waren ihre Bewegungen
gemessen und voller natürlicher Grazie. Alles war schlicht, ohne
jedes Pathos, die Gesänge in ihrem monotonen Gleichmaß der Verse,
die Tänze und Gruppen. Die Prozession bewegte sich in einer
heiteren Anmut durch die engen Straßen von Atropos mit ihren
kleinen Häusern und den blühenden Gärten.
Aus der Beschreibung in dem Folianten ging klar eine innere Gesetzlichkeit
zwischen Form und Gliederung des Zuges und der in
der Gemeinschaft von Atropos geltenden Lebensordnung hervor.
Das aufgefundene Steinrelief mit der Szene einer antiken Prozession
war offenbar der äussere Anlaß und hatte spontan zu einer 'Nachahmung'
des festlichen Zuges geführt; es wurden innere Zusammenhänge
eines gleichen heiteren Lebensrhythmus sichtbar, in
Tanz, Gesang und Spiel vollendete sich, was der Meister die 'Transparenz
der Weltseele' nannte. Alles, auch die allegorischen Figurenspiele
der Tänzer in ihrem doppelsinnigen Maskenspiel vom Mythos
und Satyrtreiben, entsprach einem ordnenden Geist, der auf den
Trümmern einstiger Tempel und Paläste eine neue Ordnung suchte.
Diese neue Ordnung symbolisierten die Wechselgesänge der
Moiren: im Verlauf der Prozession verließ als erste Lachesis den
Thron des Vergangenen, ihr folgte Klotho, die in ihrem Wechselgesang
die Gegenwart gepriesen hatte. Vom Jubel der Sänger, Tänzer
und Musikanten begleitet besang Atropos, auf dem Wagen thronend,
die Zukunft und überreichte dem Meister die 'Tafeln des neuen
Gesetzes'.
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