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die mit einem Schlag alles klären sollte, was an Mißtrauen, Beschuldigungen
und Verleumdungen seit dem 'Fall' das Leben der Menschen
in der Straße unerträglich machte.
Über dem 'Tal der Stille' mit seinem hohen Baumgruppen und dem
zwischen Strauchwerk sich hindurchschlängelnden Flüßchen Lethe
lag an diesem Morgen ein feiner samtartiger Nebel, in dem die Bäume,
die Sträucher und die Menschen wie in ein durchsichtiges Gewebe
gehüllt wirkten. Die Gesichter sahen in diesem weißen, milchigen
Licht fahl aus, wie Masken. es kostete einige Mühe, in den
Gruppen unter denen, die in den Häusern mit den alten Fassaden, in
den Hinterhöfen lebten, jene Sonderlinge und Käuze zu entdecken,
die in ihren Läden mit dem Trödelkram hausten; alle sahen an diesem
Morgen einander gleich, die in das 'Tal der Stille' gekommen
waren, um I.T., dem Alten aus Haus K 29 zu 'begegnen'.
Das Wort 'Begegnung' hatte im Sprachgebrauch der Straße eine
eigene und nichtgewöhnliche Bedeutung. In diesem Wort lag ein
poetisch überhöhter oder 'magischer' Realismus, wie er sonst nur in
Kunst und Dichtung gepflegt wird; es konnte somit nicht überraschen,
daß alle, die an diesem Morgen in das 'Tal der Stille' gekommen
waren, auf eine 'Begegnung' warteten.
Da trat etwas ein, auf das niemand vorbereitet war. Mit einem Mal
wurde die Stille durch einen Gesang unterbrochen. Alle horchten
auf, es kam Bewegung in die Gruppen, jeder kannte diesen Gesang,
es war jene Weise, die von den tanzenden Gruppen während des
feierlichen Umgangs am Testtag des Heiligen gesungen wurde. Der
Gesang, zunächst ganz leise und kaum hörbar, wurde lauter, plötzlich
sangen alle den Chorgesang mit, ganz im rhythmischen Takt,
wie bei dem Umgang im Zuge der Chöre und Tänzer.
Im Rhythmus des Gesanges begannen alle zu tanzen, auch die Alten,
die beim Umgang durch die Straße nicht mehr dabei waren. Sie tanzten
und sangen, wie am Morgen des 9.Mai beim festlichen Umgang;
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