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verschwunden sei. Es hieß, er lebe irgendwo, ohne Erinnerung, im<br />

Dahindämmern eines ausgelöschten Schicksals.<br />

Die 'Erscheinung' des Eliphas, die in einer transzendenten Insellandschaft<br />

fluoreszierende Gestalt eines in chaotisch-archaischer<br />

Verstrickung von kreatürlichem Erleiden dahindämmerden Ecce<br />

Homo; - die 'Geschichte des Ijob T.‘, wie sie Eliphas, der einstige<br />

Freund des auf eine rätselhafte Weise ums Leben gekommenen<br />

Alten aus Haus K 29, in der Straße erzählt hatte, blieb ohne Einf luß<br />

auf die weitere Untersuchung des 'Falles'; die Vernehmungen wurden<br />

systematisch fortgeführt, in einem vertraulichen Bericht der<br />

Untersuchungskommission über den 'Inselmythos' des Eliphas wurde<br />

resümiert, daß durch die 'Erscheinung' keine sachlich auszuwertenden<br />

Erkenntnisse zur Beweisführung über den Fall festgestellt<br />

werden konnten.<br />

Die 'Geschichte des Ijob T.' hatte zwar keinerlei kriminalistische<br />

Auswirkungen auf den 'Fall', doch die Erzäh lung des Besuchers in<br />

der Straße über die 'Vorgeschichte' des toten I.T. in ihrer märchenhaften<br />

Verfremdung entsprach ganz der der Neigung der Bewohner<br />

der Straße für das Unerklärliche und und Unwirkliche. Die Geschichte,<br />

die Eliphas in Erinnerungsfetzen er­ zählt hatte, entzog<br />

sich aller rationaler Vorstellung und verlor sich im Übersinnlichen<br />

poetischer Vorstelllungen.<br />

Der Publizist und Schriftsteller Quintilius Quadt, Bewohner des<br />

Hauses K 29, suchte das Phänomen Ijob T. als Archetypus kreatürlichen<br />

Erleidens zu deuten; was er zunächst als Bericht über seine<br />

Begegnung mit Eliphas, der 'Erscheinung', niedergelegt hatte, übersetzte<br />

Quintilius Quadt mit publizistischer Freiheit in die Form<br />

eines literarischen Essays, ein Gebilde aus biographischen Bruchstücken<br />

Traumerzählung, Parabel, tagebuchartigen Notizen und 'Ent-<br />

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