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mierte, wobei er in den halbblinden Spiegel starrte und die Gesten
im Wortspiel einzufangen, führte ein geringer Anlaß zu einer heftigen
Szene. An solchen Tagen kurz vor der Premiere war er mürrisch,
zänkisch und geradezu boshaft; sie wusste das und ging ihm
an diesen Tagen aus dem Weg, was in der kleinen Dachwohnung
bedeutete, daß sie sich in ihrem hinteren Zimmer versteckt hielt und
nicht einmal die Wohnung verlassen konnte.
So hörte sie zwangsläufig sein Rollenstudium und die Texte, die sie
Wort für Wort kannte. Als er immer und immer wieder den einen
Satz beim Verhör wiederholte: 'Und dennoch wollen Sie leugnen.....‘,
wobei ein gurgelnder Ton gepresst das 'leugnen' pathetisch zu steigern
suchte, verlor sie die Fassung, riß die Verbindungstür auf und
brüllte, heiser vor Wut in hysterischem Wortgeheul: "ja, ja, ich wars,
ich war es!'
Er blickte sie entgeistert an und wollte das Verhör mit der imaginären
Bühnenpartnerin fortsetzen:
‚Ein Geständnis, -Sie gestehen! Wo waren Sie an diesem Nachmittag
nach dem Besuch in dem Café mit Ihrem Bekannten?'
Sie entriß ihm das Textbuch, warf es zu Boden und schrie ihn an;
immer noch glaubte er, sie sei von der theatralischen Pose seiner
Detektivrolle mitgerissen. Er schnellte hoch, warf mit Cäsarenblick
den Kopf zurück, rollte die Worte, als spreche er den Herzog Alba
in 'Don Carlos‘:
‚Sie gestehen! Sie haben den Mord planvoll vorbereitet und mit Hilfe
ihres Bekannten kaltblütig durchgeführt. Gestehen Sie! Wo befindet
sich die Leiche Ihres ermordeten Gatten? Gestehen Sie!
Er schien so in seine Rolle vertieft, daß er nicht bemerkte, wie sehr
der Hass in ihren Augen stand. 'Das Stichwort, - das Stichwort',
sagte er, als wolle er ihr helfen, den szenischen Dialog fortzufahren.
'Du kennst doch den Text.‘
Sie wurde plötzlich ganz ruhig und ging einige Schritte im Zimmer
umher. Es war als suche sie ein Stichwort, um. ihren eigenen Part in
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