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solche Untersuchung nach bestimmten Meßdaten und Klassifizierungen<br />

ermöglichte eine exakte Analyse und sollte im Psychogramm<br />

das transparente Panorama der Straße ergeben. Mit diesem neuartigen<br />

Versuch wollte die Studiengruppe durch Erarbeitung brauchbarer<br />

Modelle von der Basis her Friedensforschung betreiben. Aufgabe<br />

eines Psychogramms sollte es sein, am Beispiel eines funktionierenden,<br />

.typischen und traditionellen Gemeinwesens die beobachteten<br />

sozialpsychischen Eigen­ heiten und Konfliktsituationen in ihren<br />

Ursachen aufzuzeigen, wobei die soziotopographische Studie mit<br />

ihren Tabellen, Karten und graphi­ schen Darstellungen wertvolle<br />

Anhaltspunkte und Hinweise im horizon­ talen Schnitt ergab. Auch<br />

die Bestandsaufnahme der einzelnen Gebäude mit den genauen<br />

Beschreibungen der Fassaden, Stuckdekorationen und Fensterformen<br />

konnte, wie die Studiengruppe später feststellte, wert­ volle<br />

Hinweise auf Zusammenhänge geben, die zu erforschen Aufgabe<br />

der soziopsychologischen Untersuchung war. Es zeigte sich bei der<br />

Auswertung des Materials, daß spezifische äussere Lebensbedingungen,<br />

wie sie bestimmte Häusergruppierungen, Fassaden und Stildekors<br />

darstellten, das Psychogramm nicht unwesentlich beeinflußten.<br />

Erleichtert wurde der Studiengruppe ihre Arbeit durch das zur Verfügung<br />

stehende umfangreiche Auswertungsmaterial. Es lagen ihr<br />

nicht nur die soziotopographischen Untersuchungen und die Beschreibung<br />

der einzelnen Häuser der Straße als Material vor; sehr<br />

zustatten kam der Studiengruppe die Vielfalt der Organisationen<br />

und Institutionen auf allen gesellschaftlichen Gebieten, deren Programme,<br />

Berichte, Jubiläumsschriften und periodischen Publikationen<br />

das Spektrum einer urbanen Tradition widerspiegelten und im<br />

Diagramm geradezu eine kultur­geologische Schichtung höchster<br />

Mannigfaltigkeit aufwiesen. Gerade dieser Reichtum einer ganz eigenen<br />

urbanen Tradition war es, die ein ideales Studienobjekt bot;<br />

nirgendwo sonst war eine so vielfältige und verästelte zwischenmenschliche<br />

Verflechtung der Studiengruppe bekannt geworden.<br />

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