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Welt; die meisten seiner Geschichten waren anhand solcher Pläne
entstanden und zeigten eine so genaue Kenntnis der Strassen, Plätze
und Baulichkeiten, daß der Leser sich von einem ortskundigen Führer
durch das; Labyrinth einer fremden und fernen Stadt geführte
glaubte. Die sonst unbedeutende Geschichte erhielt dadurch einen
seltsamen Reiz.
In den Geschichten Gens lebten die Strassen und Plätze als Kulisse
eines Geschehnisses, das nur in diesem eigenen Milieu möglich gar.
Die Planbibliothek Gens ersparte ihm mühsame und kostspielige
Reisen, er kannte das Gewirr einer Stadtlandschaft und wusste Pläne
wie eine Geheimschrift zu lesen. Planlesen gehörte zu seinem System,
er erreichte durch da: Studium von Stadtplänen eine solche
Fertigkeit im entdecken von Parallelen zwischen Stadtlandschaften
und Schicksalen darin lebender Menschen, die er zu einer begrenzten
Meisterschaft im Fabulieren von banalen Geschichten führte.
Es war peinliche Ordnung in der musischen Ökonomie Gens; ihn
bekümmert, daß seine Seele bei aller Produktivität verkümmerte und
ihn nicht gelingen wollte, was Intuition und Phantasie erforderte. In
der steten Formulierung neuer Sentenzen, Aphorismen und formgerechter
Gedankenlyrik wurde alles Leben zu einem geistigen Dominosystem,
bei dem es nur darauf ankam, den rechten Stein anzulegen.
Der Mangel an schöpferischer Phantasie zwang Gen zur Umfunktionierung
seines Produktionsapparates. So hatte er in systematischer
Arbeit ein umfangreiches fremdes Romanwerk völlig umfunktioniert,
indem er durch geschicktes Herausschneiden, Überkleben und
Streichen, Auswechseln von Blättern und anderen die fremde Urheberschaft
gröblich verletzenden Manipulationen ein völlig neues
Werk geschaffen, das den Reiz des Neuen und seltsam zufälligen
hatte. Seine Bibliothek enthielt eine Reihe solcher 'Neuschöpfungen'
bekannter Werke der Weltliteratur, die in ihrer Umfunktionierung
die eigenartigsten Zwittergebilde ergaben.
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