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Aus seiner römischen Zeit eher stammte seine Verehrung für jenen
alt-römischen Schöngeist, dessen Lebensstil dem der Bruderschaft
völlig entgegengesetzt war: Petronius Arbiter Gajus. Die Verehrung
für diesen Altrömer war so groß, dass Titus Tisson eine Marmorbüste
in seinen Antiquitätenladen mit dem Charakterkopf eines Römers
aus der Julischen Kaiser Epoche dem Bildnis des Petronius zusprach.
Das Bildnis des Petronius hatte einen Ehrenplatz im Laden
des Antiquitätenhändlers, es war unverkäuflich, und so hatte niemand
Grund, an der Echtheit der Petronius – Büste zu zweifeln.
Ihn hatten einst Freunde in einer weinseligen Künstlerlaune unter
dem Titusbogen in feierlichen Zeremoniell ‚getauft‘ und dem Namen
Titus gegeben. Seitdem nannte er sich so, trug in modischer
Nachahmung seines antiken Paten eine Titusfrisur bei festlichen
Anlässen, eine Perücke, die ihm gut stand und seinem Faungesicht
einen gewichtigen Ausdruck verlieh.
Dann fand der ‚Petronius‘. Es war an dem Tag, an dem Titus Tisson
vor Jahren zum ersten Mal an dem Umgang durch die Straße als
Zuschauer teilgenommen hatte, in der Erinnerung an die bunten
Volksfeste in Trastevere. Einer der Chorsänger im Prozessionszug
war als Römer gekleidet und hatte in einer faszinierenden Ähnlichkeiten
den Kopf des Petronius.
Es war, als hätte ein Bildhauer diesen Chorsänger als Modell der
Marmorbüste im Antiquitätenladen des Titus Tisson genommen, so
sah Petronius im Prozessionszug aus. Titus Tisson erkannte eine
Sternstunde seiner Bruderschaft. Petronius wurde wenige Tage später
in den Kreis aufgenommen.
Petronius erwies sich für Titus Tisson und seine Bruderschaft als ein
philosophisches Genie besondere Art. Während sich die Mitglieder
der Bruderschaft in ihren Reden und Schriften vornehmlich mit der
Unsterblichkeit und dem Begriff des Ewigen befassten, war Petroni-
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