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Herr Yton war eine gründelnde Natur, wie die Jungfrauen-
Geborenen es oft sind. Sein Wesen war leicht verletzbar; er war
schüchtern, seine kleine, schmächtige Statur war der Karriere im
Amt hinderlich gewesen. Doch in seinen. Träumen, in seinen. innersten
Neigungen und Sehnsüchten lebte er alle die vielen Jahre im
Amt als ein anderer; jener Hera Yiton, der in seiner eigenen Welt
lebte.
Diese Welt war erfüllt von der Harmonie der Orgelklänge in Domen
und Kathedralen, die seine Phantasie schon in jungen Jahren erfüllt
hatten. Damals wollte er ein berühmter Orgelbauer werden, ihm
waren schon früh. die Register und Manuale, der ganze komplizierte
Mechanismus den Pfeif- und Registerwerkes vertraut gewesen. Die
Schöpfungen berühmter Orgelbauer wie die Werke der großen Orgelkomponisten
waren ihm bekannt. Sein Wunsch war es lange vierzig
Jahre hindurch, selbst das Orgelspiel zu erlernen. So begnügte er
sich damit, auf seinen Reisen die bedeutendsten Orgelwerke zu sehen
und ihren Klängen zu lauschen. Alle die Jahre im Amt war er
ein anderer gewesen, ein Baumeister im eigenen Reich geheimer
Träume.
Daß diese Träume niemals in Erfüllung gegangen waren, blieb nicht
die einzige Enttäuschung im Leben des Herrn Yton. Vor zwanzig
Jahren hatte ihn seine Frau verlassen und war mit einem Wohnungsnachbarn,
einem Vertreter in Schokolade, Pralinen und Konfitüren,
davongelaufen. Seit diesem Ereignis lebte er völlig zurückgezogen
und hatte mit niemandem Verkehr. Die Leute an der Straße
nannten den kleinen und verängstigt wirkenden Mann aus dem Haus
mit der schmalen Fassade den ‚Igel‘,, wegen seiner kurzen, storrigen
Haare und dem spitzen Kummergesicht, in dem die Augen klein wie
zwei trübe Glaskugeln hervortraten und mit dem schmalen Strich
des Mundes ein scharfes Dreieck bildeten.
Der erste Versuch, seine eigene Seele auszuloten und dem Phäno-
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