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sang und Tanz durch die Straße bewegte.
Die Menschen der Straße liebten immer schon den Gesang, die
Musik und den Tanz, eine alte bebilderte Chronik zeigt Abbildungen
mit tanzenden Gruppen und Musikanten.
Aus diesen Anfängen hat sich jene seltsame Prozession entwickelt,
die nun alljährlich am 9.Mai, dem Festtag des Patrons der Poeten,
durch die Straße zieht. Es gibt zahllose Berichte über diesen Umgang,
selbst bekannte Schriftsteller haben geistreiche und: phantasievolle
Schilderungen über das festliche Ereignis verfasst; die Bewohner
der Straße empfinden dieses Seltsame und Merkwürdige selbst
nicht, für sie ist der Umgang, alles das, was an diesem Maitag geschieht,
weder ein Spektakulum noch Ausdruck mystisch-religiöser
Empfindungen. Sie erleben sich selbst an diesem Tag, und die Straße,
die Häuser mit ihren verspielten Fassaden sind die großartige
Kulisse dieses trunken-heiteren Spiels.
Irgendwie ist die verzauberte Magie dionysischer Mysterien der Antike
zu spüren: Junge Mädchen, die vorüberziehen wie in elysischen
Gefilden, bekränzt mit Narzissen, in himmelblauen Peplos, gleich
den Nymphen, den Gefährtinnen der Persephone. Sie singen in
Chören, wie die Jünglinge und die Männer, die, wie ihre antiken
Vorbilder, in langen Gewändern aus feinen Linnen bekleidet und
mit Efeu bekränzt sind. Sie tragen Kelche, wie die Mysten des Bacchus,
als Sinnbilder des Kelches des Lebens. Alles das wirkt keineswegs
komödiantisch und unecht, vielmehr heiter im Spiel und Gesang.
Den Wechselgesang begleiten Flötenspiele der Musikanten.
Dazwischen geschmückte Wagen mit den Tanzenden, die sie begleiten.
Immer wieder ertönt im Chor der Ruf: 'Evohe!' Es ist der heilige
Ruf der Mysten, den die Sänger, die Musikanten und die Tanzenden
erklingen lassen, eine seltsame Nachahmung des Rufes, der einst
die Feste des Dionysos begleitete.
Alles ist seltsam und merkwürdig an diesem festlichen Umzug: die
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