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Die anderen, die in den Häusern leben, sind mit den Trödelläden
und den Käuzen und Sonderlingen auf irgendeine Art eins. Es zeigt
sich auf selt­ same Weise der Einfluß des Milieus; der Trödelkram in
den Regalen und in den stickigen Hinterkammern lagert sich mit
seinem süß-modrigen Geruch des Fauligen und Überstandenen
überall ab, in der Straße, in den Häusern und den Menschen. Die
Trödelkramer und ihre absonderliche Ware haben in Generationen
das Gesicht der Straße geprägt. Die in den oberen Stockwerken und
die in den dunklen Hinterhöfen sind von dem Trödelkram gleichsam
gezeichnet, ihre Gesichtern ihr Leben, ihre kleinen, schmutzigen
Geschichten, die sie voreinander zu verbergen suchen und doch
alle von einander wissen.
An diesem Tag aber, an dem strahlenden Maimorgen, ist die Straße
verän­ dert, sie zeigt ein völlig anderes Gesicht als an den anderen
Tagen des langen Jahres. Die Menschen sind wie verwandelt, irgend
etwas ist geschehen, das niemand erklären kann und das doch jeder
staunend erlebt.
Man hat dieses Phänomen des 'verwandelten Gesichts der Straße'
immer wieder zu erklären versucht, es wurde oft beschrieben und als
ein 'Wunder' bezeichnet; eine Erklärung für dieses 'Wunder', das die
Straße, die Häuser und die Menschen verändert und alle die Merkwürdigkeiten
im Leben der Bewohner der Straße erklären könnte,
konnte bisher nicht gegeben werden. Es wurde von einem Zustand
zwischen Märchen und Wirklichkeit gesprochen, wobei weder das
Märchenhafte noch das Wirkliche mit dem zu tun hat, was sich immer
wieder am Festtag des Umgangs ereignet und ein ganzes Jahr
lang nachwirkt.
Der Umgang, weder eine Prozession noch ein Umzug im herkömmlichen
Sinn, ist in seinem Ursprung nicht nachweisbar. Seine Geschichte
reicht wohl in die Zeit zurück, in der die Straße in ihrem
heutigen seltsamen Erscheinungsbild entstand. In seinen Anfängen
war der Umgang wohl aus einem freudigen Ereignis entstanden, ein
Hochzeitszug, eine fröhliche Gesellschaft, die sich mit Musik, Ge-
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