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Offensichtlich mieden die Bewohner des Hauses jeden Kontakt mit
anderen, denn jedes Gespräch führte zu neuen Verdächtigungen und
Mutmassungen. Das Haus schien ausgestorben, an einigen Fenstern
waren die Jalousien herabgelassen; einige Male wurden Fremde im
Laden gesehen, die offenbar zur Untersuchungskommission gehörten
und sich längere Zeit im Haus aufhielten.
Was im Haus wirklich vorging, erfuhren die Nachbarn erst später.
Es fiel auf, daß die Vernehmungen systematisch ausgeweitet wurden
und ein bestimmter Plan netzartig die Straße überzog.
Das Interesse der an dem 'Fall' beteiligten Mitglieder der Untersuchungskommission
richtete sich in erster Linie auf die im ersten
Stockwerk lebende Besitzerin des Hauses und deren Angehörige. Es
war bekannt, daß die Beziehungen zwischen der Hausbesitzerin und
dem alten Ehepaar im Erdgeschoß seit Jahren gestört waren; nähere
Gründe waren nicht bekannt, da ein äusserer Anlaß fehlte.
Die Zustände in dem Haus, das zeigte den ‘Fall‘ in einem besonderen
Licht, waren von einer ganz besonderen Art, in dem Haus galten
eigene Gesetze. Das war wohl immer schon gewesen, denn bei der
Renovierung eines Zimmers im zweiten Stockwerk war unter der
Tapete ein Spruch zu Tage gekommen, der das wiedergab, was ein
Bewohner der Etage erlebt haben mußte; der Spruch stand unsichtbar
über allem, was das Haus auf eine unerklärliche Weise unheimlich
machte: 'Ihr, die ihr eintretet, laßt alle Hoffnung fahren.' Der
Spruch stammte aus dem 3.Höllengesang der Göttlichen Komödie
Dantes.
Was unglaublich war angesichts der 'gesetzlosen' Zustände in diesem
Haus und diesen widersprach, blieb die Tatsache, daß keiner der
Bewohner je daran dachte, das Haus zu verlassen und die Wohnung
zu wechseln; wie die Notizen der Untersuchungskommission ergaben,
lebte einer der Bewohner bereits nahezu fünfzig Jahre in dem
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