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seine Gedanken in Briefform niederlegen. In vielen Jahren war auf<br />

diese Weise eine Sammlung von Briefdokumenten entstanden, die,<br />

säuberlich in Reihen geordnet, ein beachtliches Archiv von biografischem<br />

Wert darstellten.<br />

In den tagebuchartigen Briefen, die Apoll täglich schrieb und die auf<br />

eine seltsame Weise lückenlos in seine umfangreiche Sammlungsaufnahme<br />

fanden, so als habe er diese Briefe alle an sich selbst gerichtet,<br />

gab es ein Hauptthema, mit dem sich AB wohl besonders zu<br />

befassen schien. Er hatte aus den Zeiten seiner beruflichen Betätigung<br />

eine Reihe von Werken über berühmte Prozesse in der Geschichte.<br />

Es gab wohl kaum einen historisch bedeutsamen Prozess,<br />

über den er nicht alle erreichbare Literatur besaß; Ciceros Verteidigungsrede<br />

für Cluentius Habitus in einem Giftmordprozess aus dem<br />

Jahre 66 befand sich ebenso in der Bibliothek der historischen Prozesse<br />

wie der Scheinprozess Karl von Anjous gegen den jugendlichen<br />

Konradin von Hohen Staufen in Neapel im Jahre 1268 und die<br />

Prozessakten der Verfahren gegen Jeanne d‘Arc in Rouen von<br />

1431,1450 und 1456. Den Prozess Jesus in Jerusalem hatte Apoll aus<br />

den Heiligen Schriften und den zahlreichen Abhandlungen aus neuerer<br />

Zeit genau rekonstruiert, in gleicher Weise nach überlieferten<br />

Prozeßakten die Verfahren gegen Girolamo Savonarola in Florenz<br />

1498, den Prozeß gegen Maria Stuart 1586 in Schloß Fotheringway<br />

und in Westminster und das Verfahren der Heiligen Kongregation<br />

1633 gegen Galileo Galilei. Auch die Prozeßakten gegen König Karl<br />

I. von England im Januar 1649, die Protokolle der Prozesse in Neuengland<br />

gegen Rebecca Nurse und George Burroughs, die Salemer<br />

Hexenprozesse 1692, eine Reihe bekannter Hexenprozesse und<br />

Inquisitionsprozesse in europäischen Ländern, die Verfahren der<br />

Revolutionstribunale in Frankreich 1793, gegen Ludwig XIV., Marie<br />

Antoinette, die Führer der Gironde, die Anklagerede Talliens gegen<br />

Robespierre vor dem Konvent 1794 sowie der Prozeß gegen den<br />

Herzog von Enghien im Jahre 1804 befanden sich im Repertoire der<br />

in Briefform kommentierten Prozesse, mirt denen sich Apoll aus<br />

genauer Kenntnis des geschichtlichen Prozeßmaterials befaßte.<br />

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