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politischen Zielen auch der General a.D. einmal nahestand. Damit<br />

war die Diskussion über den 'Fall' in Haus K 29 auf eine völlig neue<br />

Fährte geführt, die bisher offenbar unbeachtet geblieben war.<br />

Was lag näher als daß zwischen dem Alten im Laden des Hauses K<br />

29 und dem einstigen Terroristen im ersten Stock ein politisches<br />

Spannungsverhältnis bestanden Haben muß, aus dem sich alle weiteren<br />

Folgen und Folgerungen ergaben. Für den General a.D. und<br />

seine beider. Töchter stand an diesem Sonntagvormittag fest, daß<br />

der Täter in Haus K 29 zu suchen sei, die Tat selbst, obzwar heimtückisch,<br />

jedoch wegen der politischen Gegensätze zwischen Täter<br />

und dem Ermordeten völlig anders zu bewerten war.<br />

Das Gespräch während des Frühstücks in dem Salon des Generals<br />

a.D. glitt bei diesen Überlegungen in einen heftigen Meinungsstreit<br />

über die moralische Berechtigung politischer Morde, die der General<br />

a.D. ohne Bedenken anerkannte, hierbei aber auf den entschiedenen<br />

Widerspruch eines der 'Fremdpersonen' stieß, von dem später bekannt<br />

wurde, daß dieser nächtliche Partner der jüngeren Generalstochter<br />

einmal Theologie studiert und sittliche Grundsätze hatte,<br />

die dem General a.D. außerordentlich liberal und demoralisierend<br />

erschienen.<br />

Die theologischen Grundsätze des ehemaligen Gotteswissenschaftlers<br />

stiessen im Kreis der Frühstücksrunde auf nur geringes Verständnis;<br />

für den General a.D. waren Theologen kriminalistisch<br />

untauglich und wegen ihrer moralischen Festigkeit weitgehend immun<br />

fürs das Böse. Zudem galten für ihn auch in Bereichen des<br />

Übernatürlichen die realen Reglements der militärischen Dienstvorschriften,<br />

im besonderen für den strategischen Nachschub.<br />

Der General a.D. blieb bei seiner These, daß im Mordfall K 29 eindeutig<br />

ein politisches Tatmotiv vorliegen mußte. Seine kriminalistischen<br />

Nachforschungen hatten zu einer Spur geführt, die er eifrig<br />

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