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An der jungen 'Ratti' war nichts, was die Männer anzog, und so gab
sie sich in jungen Jahren alle Mühe, die fehlenden Reize durch affektierte
Geilheit zu überspielen. Da keiner der Liebhaber, die sich
kurzweilig auf dieses Spiel einließen, heiratete sie in reifen Jahren
den Kammerjäger und Hundefänger Enoch Furbo, im Inneren davon
überzeugt, daß sie sich und der Familie ein Opfer bringe.
Es gab Gerüchte, daß die junge 'Ratti' von einem der einstigen Liebhaber
ein Kind habe, das aber gleich nach der Geburt weggegeben
worden sei. Bei den 'Ratti' wurde das Kind nie gesehen, Enoch
Furbo erfuhr nichts von dieser Affäre seiner Frau.
Man erzählte sich in der Straße noch mehr über die 'Ratti' und über
gewisse Dinge in der Familie des verstorbenen Magistratsangestellten
Gally. So hieß es, daß das nach der Geburt verschollene Kind
der damals noch unmündigen Euphrosyne einem widernatürlichen
Verhältnis zwischen Vater und Tochter stammen solle. Eine Anzeige
wegen widernatürlicher Unzucht war nicht erfolgt, doch das Gerücht
hielt sich Jahre hindurch, bis der Vorfall durch den Tod des
Magistratsangestellten sich einer gerichtlichen Untersuchung entzog
und in Vergessenheit geriet.
Die Vernehmungsprotokolle mit den Aktenvermerken 'Ratto-Purbo
K 29' ergaben in ihrer Auswertung ein kriminal-psychologisches
Mosaik von ungewöhnlicher Farbigkeit.. Das Haus K 29 war in
einer Weise 'hell­ hörig‘, die rein physikalisch ein Phänomen darstellte.
Selbst die Mauern hatten in diesem Haus Ohren, es blieb nichts
verborgen, ob­ gleich alles im Verborgenen geschah, hinter stummen
Wänden, die alle finsteren Geheimnissen zu verbergen schienen.
Das Zusammenleben der alten 'Ratti' mit den jungen Furbos gab
selbst den erfahrenen Kriminalisten Rätsel auf. Jeder Art von Gemeinschaft
widersprach dieses 'Zusammen-Leben', dem alles
Menschliche fehlte. In den Akten befand sich eine Bemerkung aus
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