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der Straße und ihren Menschen entsprach.
Eine wissenschaftliche Studie hätte zu bemerkenswerten Übereinstimmungen
zwischen dem Milieu des Kreises und der Straße geführt.
Möglicherweise wäre eine solche Studie zu dem Ergebnis gekommen,
daß der jährliche Umgang in seinem Ursprung und seiner baccanalischen
Festlichkeit stark geprägt war von transvestitischen Gebräuchen
und Formen, die ihren Ursprung wohl in antiken Liebesbündnissen
hatten.
In den Versen, die Marletta in den Nächten im 'Kokon' rezitierte,
wurde dieser Ursprung in hymnischen Weisen gefeiert, in exzentrischen
Dithyramben, begleitet von mimischen Tänzen. Sie alle im
'Kokon', diese kleinen Komödianten invertierter Freuden, kannten
weder Zwietracht noch Mißgunst noch Geiz und lebten nach dem
Gleichnis von den Raben, die nicht säen und nicht ernten und auch
keinen Keller und Scheune haben; sie alle hatten nichts, waren aber
bereit, dieses Nichts zu verschenken. Alles in diesem Kreis war ein
Schenken, und in den Nächten, wenn Marletta ihre Verse rezitierte,
verschenkte sie ihre Poesie in sapphischen Oden.
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Die damals im 'Kokon' ihre Nächte verbrachten, sitzen heute im
gleichen schmalen und engen Raum beisammen, die Dichter- und
Künstlerklause, die nun nach dem Hymnus eines Lyrikers 'Jaspisarche'
heißt. Die Duchessa kommt selten mehr zu den alten Freunden,
sie ist zur mythischen Figur der Straße geworden. Wenn sie auf dem
kleinen Podium steht und ihre Verse rezitiert, wird sie gefeiert, wie
einst Marletta vor vierzig und zwanzig Jahren.
An diesem Abend in der 'Jaspisarche' steht die Duchessa auf dem
Podium und rezitiert wieder Gedichte, Verse aus ihrer Jugend, hymnische
Gesänge, die sie einst im 'Kokon' aus der Taufe gehoben hat.
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