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schemenhaft und unwirklich war wie die in Symbolen und Zeichen
verschlüsselten Muster im Gewirk der Teppiche.
Mit einem kühnen stilistischen Kunstgriff führte der Autor der Lebensbeschreibung
des Heiligen das Geschehen seinem eigentlichen
Höhepunkt zu. Begegnung, Gespräche und Einfügung des szenischen
Zwischenspiels im gastlichen Kreis des Osius verflochten sich
in ihrem Ablauf zu einem engen Geflecht, in dem das 'Muster' des
visionären Geschehens mit einem Mal deutlich sichtbar wurde. So
wie in der Knüpfarbeit die Florgewebe an den Knüpfstühlen.
Was zunächst im Halbdunkel des visionären Geschehens blieb,
stand eine kurze Weile, an diesem einen Tag in einem hellen, strahlenden
Licht. Eine Sternstunde ging an diesem Pfingsttag vorüber,
eine der lautlosen, verlorenen Stunden, die keine Spuren hinterlassen.
In der Lebensgeschichte des Heiligen er¬hielt die Begegnung
am Festtag des heiligen Geistes jedoch den Glanz eines Sterns, wie
er den Weisen aufgegangen war. Dann war dieser Glanz erloschen,
er verlor sich im Dunkel, in dem das Leben des heiligen verdämmerte.
Der Heilige Geist war an diesem Tag denen ferngeblieben, die im
Haus des Teppichknüpfers Osius um eine Entscheidung rangen.
Pater Augustin war kein Mystiker, es widerspach seiner einfachen
Natur, theologische Spekulationen der Patristen nachzuvollziehen;
wo der Menschengeist versucht, in der Tiefe zwischen dem Absoluten
und dem Nichts selbstgebastelte Raumstationen seines Geistes
zu errichten, siegte der praktische Lebenssinn des musischer Gottes¬mannes,
der an den Versen des Heiligen mehr Freude empfand
als an dessen gescheiterten Versuch, SEIN Wort vor den Verstrickungen
mystischen Denkens zu retten.
War es nicht sein eigenes Scheitern, das Pater Augustin in der Schilderung
des Versagens des Heiligen rechtfertigen wollte? So wurde
die denkwürdige Begegnung am Pfingsttag im Hause des Teppich-
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