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voll wirkenden Wechselspiele erotischer Beziehungen quer durch<br />

Häuser, Etagen und Zimmer 'wurde zu einem unentwirrbaren<br />

Knäuel, in dem sich jedes der Clubmitglieder verheert fand. Jedes<br />

eigne Schuldgefühl erstickte angesichts eines allumfassenden Lusterlebnisses.<br />

Dann aber schien es, daß der Geist der Schutzheiligen offensichtlich<br />

eigene Erlebnisse mit den Orgien der Straße vermischte; vieles<br />

stimmte in einer verblüffenden Weise überein, dann aber verlor das<br />

Mediun den Faden und verwechselte ganz offenbar Orte und Personen,<br />

so daß ein kurioses Gewirr intimer Schlafzimmergeschichten<br />

aus dem Erlebnisschatz der beiden Freundinnen Maria und Asellina<br />

entstand. Schließlich wurde die Straße und ihre Bewohner zum<br />

Schauplatz von Geistererzählungen, die sich in Askalon, Cäsarea,<br />

Chios und Pompeji abgespielt haben mochten.<br />

+<br />

Da auch die Kommission bei ihrer Untersuchung und den Vernehmungen<br />

einer Reihe von Clubmitgliedern eine klare Trennung der<br />

Aussagen des Geistes der Schutzheiligen nicht gelang, wurde der Fall<br />

als erledigt betrachtet. Die Protokolle und die Bandaufnahmen gelangten<br />

später in die Archive einer wissenschaftlichen Gesellschaft<br />

für Parapsychologie.<br />

Herr Yckx löste bald nach dem Tonband-Skandal seine Beziehungen<br />

zu dem Club. Er war in den Bandaufzeichnungen nicht erwähnt,<br />

dem Geist der Schutzheiligen Maria von Magdala war der tugendhafte<br />

Inhaber des Ladens mi dem Schild ‚Alte Bücher‘ wohl nicht<br />

bekannt. Herr Yckx setzte seine metaphysischen Studien auf eigenen<br />

Wegen fort.<br />

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