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Wettkampf um einen kleinen, unscheinbaren Ruhm, der ihnen nicht<br />

das geringste einbrachte.<br />

Es fiel auf, daß vor allem die Kongregationen und Orden Strukturen<br />

übernommen hatten, die der Tradition antiker und frühmittelalterlicher<br />

kultischer Gemeinschaften entsprachen; in diesen Formen der<br />

Gruppen­ kontakte waren bestimmte historische Vorbilder beliebt,<br />

man bewegte sich in fremden Gewändern und Bräuchen, voller<br />

spielerischer Phantasie, die unwirklich und dadurch ergötzlich anmutete.<br />

Das soziopsychologische Panorama der Straße erhielt durch<br />

diese Gemeinschaften den Hintergrund für jenes Phänomen, das<br />

sich in dem jährlichen Umgang in seinem festlich­mimischen Glanz<br />

manifestierte.<br />

Pater Augustin, der sich der Studiengruppe hinsichtlich des Umganges,<br />

seiner Tradition und seinen Formen als Berater zur Ver fügung<br />

gestellt hatte, sprach in seinem Beitrag zur soziopsychologischen<br />

Untersuchung' von einem ‚pseudoreligiösen Rudelverhalten', eine<br />

theologisch etwas freie Deutung des Phänomens, das letztlich unerklärlich<br />

war und doch Wesen und besondere Originalität der Straße<br />

ausmachte.<br />

In den vorwiegend unter rationalen Kriterien erstellten Diagrammen,<br />

Tabellen und kartographis.chen Schaubildern sah Pater Augustin<br />

einen der modernen Versuche, irrationale Vorgänge und Verhaltensweisen<br />

transparent zu machen; er war daran gescheitert, das<br />

'Geheimnis' der Straße, der Häuser und ihrer Menschen in seinem<br />

Bericht an die Studiengruppe in einer Weise zu erklären, die dem<br />

nüchternen Informationssystem der soziopsychologischen Untersuchung<br />

hätte dienen können.<br />

Alles von der Studiengruppe erarbeitete Material enthielt zweifellos<br />

den Nachweis bestimmter Fakten der Gruppenkommunikation und<br />

ihrer gesellschaftlichen Funktion; was die Studiengruppe über Rol-<br />

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