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DIE ERLÖSTEN : Ein dithyrambischer Gesang, von dem Chor der
'Blumen­ kinder der Traumstraße' beim Umgang am Festtag des
Patrons der Dichter an jedem 9.Mai in dem wiegenden Rhythmus
tänzerischer Bewegungen gesungen, begleitet vom Klang der Gamben,
Klarinetten, der Leier und Fagotts, Conga und Becken, alles das
ist erfüllt von einem heiteren Lebensgefühl. In dem dithyrambischen
Gesang wird Gott als der Bruder des Menschen gefeiert; es ist ein
fröhlicher Gott, dieser Bruder des Menschen, der sie alle liebt, wie
sie sind : die Bösen und die Guten, die Hassenden und die Liebenden,
die Stolzen, die Geschwätzigen, die Eitlen und Frömmler, die
Neider und Mißgünstigen, Heuchler, Streitsüchtigen und Falschen,
die Unmässigen und Schamlosen, die Hochmütigen, Zänkischen
und Verschlagenen, wie die Aufrichtigen, Redlichen, Gütigen, Friedlichen,
Sanftmütigen und Treuherzigen. Sie alle sind in dem Lobgesang
Gottes, des Bruders des Menschen, IHM anvertraut und frei
von aller Schuld und Sühne.
So klingt in diesem dithyrambischen Gesang der Jubel der befreiten
Kreatur tausendfältig durch die Straße und hallt an den Fassaden der
Häuser wider. Im Rhythmus der Musik künden die Straße, die Häuser
und die Menschen ihr eigenes Wesen, heiter und gelöst vom
Ballast eines Jahrtausends.
In den Tagen, Wochen und Monaten eines langen Jahres wirkt dieses
Phänomen nach, und wer die Straße und ihre Menschen in allen
ihren Eigenarten und Merkwürdigkeiten erkennen will, muß jenes
Heitere spüren,. das in den Gesängen, den bacchantischen Klängen
der Musik und im Tanz der Korybanten beim Umgang die Hoffnung
der ERLÖSTEN verheißt. Dionyso s und Apoll umarmen
sich, ein junger Tag beginnt im ewigen Schöpfungswerk.
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