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Numismatische Zeitschrift - Medievalcoinage.com

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88 C. Domanig: Einige Babenberger Münzen<br />

babenbergisch gehalten, noch bevor mir der Aufsatz Max Donebauer's<br />

im XIV. Bande der <strong>Numismatische</strong>n <strong>Zeitschrift</strong> (S. 27 ffg.) bekannt<br />

war; Gründe verschiedenster Art hatten mich zu dieser Ansicht<br />

geführt, ohne dass ich es jedoch gewagt hätte,<br />

derselben Ausdruck<br />

zu geben. Nun theilt uns Donebauer unter dem „fremden Beigemenge"<br />

des Mitkowitzer Fundes zwei unbekannte Prägen mit<br />

(a. a. 0. Tab. n. c. u. d., S. 51 fg.), welche sich als blosse Varianten<br />

eines Pfenninges darstellen, den ich unter den vermeinten<br />

Babenbergern als „Leitmünze" 3) behandelte;<br />

und das Wiederfinden<br />

desselben im Funde von Mitkowitz war mir von entscheidender<br />

Beweiskraft.<br />

In diesem Funde kommen nämlich unter mehr als 4000 Pfenningen,<br />

welche 26 verschiedenen Arten angehören, nur 5 Stück<br />

ausserbrjhmische vor, ein Zeichen, dass der Handel in der Gegend<br />

des Fundortes wenig ausgedehnt war, und ein Wink, dass wir die<br />

Heimat jener Fremdlinge nicht in weiter Ferne,<br />

sondern am besten<br />

in Oesterreich suchen, mit welchem Böhmen schon zu Beginn des<br />

Xni. Jahrhunderts in regen Handelsbeziehungen stand.*) Umsomehr<br />

gilt dies hinsichtlich jener beiden Stücke c und d, weil sie früher<br />

schon— von irgend Jemandem — aus völlig anderen Gründen für österreichisch<br />

gehalten wurden und, so weit ich sehe, den gleichzeitigen<br />

Prägen anderer benachbarten Länder überhaupt nicht angereiht<br />

werden können. Schien mir auf diese Weise der Ort ihrer Prägung<br />

nahezu sichergestellt, so konnte über ihre Eutstehungszeit noch<br />

weniger ein Zweifel obwalten; denn da der Mitkowitzer Fund,<br />

welcher böhmische Münzen von Friedrich (f 1189) bis Pfemysl<br />

Ottokar I. (f 1230), und zwar von letzterem über 90 Percent enthält,<br />

zweifelsohne unter der Regierung dieses Königes vergraben<br />

wurde s),<br />

so hatte ich es in den genannten zwei Stücken, und demnach<br />

auch in meiner Leitmünze, aller Wahrscheinlichkeit<br />

nach mit<br />

Prägen des gleichzeitig regierenden Herzogs Leopold des Glorreichen<br />

(1198— 1230), möglicherweise mit solchen eines seiner<br />

nächsten Vorgängers zu thun. —<br />

3) Siehe unten Nr. 1.<br />

*) Kurz, Fr. Oesterreichs Hiindel in cälteren Zeiten, S. 15, 44, 328 u. ö.<br />

5) Nach Smolili und Donebauer (1. c. S. 50) etwa um 1205/6.

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