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Numismatische Zeitschrift - Medievalcoinage.com

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76 Dr. Friedrich Kenner:<br />

seiner Vollgewalt, sowohl als obersten Kriegsherrn^ als auch als<br />

obersten Kichter und Verwalter des Reiches darzustellew. Daher<br />

verbindet sich die Togafigur des Kaisers seit Diocletian zumeist<br />

mit der Angabe des Consulates.<br />

Eine andere Erscheinung in dieser Epoche ist die Abnahme<br />

datirter Münzen. Nur wenige mehr sind es, welche durch Angabe<br />

der Aemterzahlen ausgezeichnet werden. Sie sind ohne Zweifel<br />

schon durch diesen Umstand als die wichtigeren von der grossen<br />

Menge undatirter herausgehoben, in der That lässt sich nur auf<br />

ihnen die eben besprochene Erscheinung, das Hervortreten des<br />

Kaiserbildes_, beobachten. Damit verändert sich auch der Standpunkt,<br />

den wir biser eingenommen haben; wir werden nunmehr alb<br />

Münzen ohne Aemterzahlen übergehen,<br />

auch w^enn sie indirect auf<br />

das erste Jahr datirbar sind, d. h. wenn der betreffende Kaiser nur<br />

eine kurze Zeit, wenige Wochen oder Monate regiert hat. Umgekehrt<br />

werden wir nicht bloss die datirten Münzen des ersten, sondern<br />

auch aller folgenden Regierungsjahre eines Kaisers in den Kreis<br />

unserer Betrachtung ziehen, weil sich nur so herausstellen wird,<br />

dass die Erscheinungen an den Erstlingen nicht auf Zufall,<br />

auf Absicht beruhen ;<br />

Mannigfaltigkeit<br />

sondern<br />

denn die Behelfe früherer Zeiten, eine gewisse<br />

von Anspielungen auf die Zeitverhältnisse, die für<br />

ein erstes Regierungsjahr charakteristisch sind, gibt es in der<br />

Epoche, von der nun die Rede sein wird^ nicht mehr. Endlich werden<br />

von Aurelianus ab, da der Unterschied des kaiserlichen und<br />

senatorischen Geldes wegfällt, auch die Kupfermünzen herangezogen.<br />

Die Götterfiguren und iVllegorien werden nun auf den datirte<br />

Münzen immer seltener;<br />

Felicitas und Mars propugnator erscheine<br />

anfänglich noch; später treten sie zurück so gut als Jupiter^<br />

Apollo, Neptun^ welche mehr um persönlicher Beziehungen de<br />

Kaiser willen, als wegen ihres idealen Gehaltes angewendet werden.<br />

Vereinzelt taucht einmal die Fides militum und Abnndantia<br />

auf. Um so reichlicher zeigen sie sich auf den undatirten Münzen \<br />

auf diesen trifft man sie in buntester Mischung, welche erkenne<br />

lässt, dass die Anspielungen kriegerischen oder friedlichen Sinne<br />

sowie die Hinweise auf die Stadt Rom und das Heer keineswe<br />

mehr im Parteisinne zu nehmen sei,<br />

sondern nur mehr als Ausdruc<br />

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