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Numismatische Zeitschrift - Medievalcoinage.com

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in der Münzsammlung des Allerhöchsten Kaiserhauses. 1 1 1<br />

halb unwabrscheinlicli, weil hier die beiden Löwen nicht wie in<br />

Deutschland eine mystische Bedeutung, sondern die<br />

weit ursprünglichere<br />

eines redenden Wappens hatten, ß^) welches (neben dem<br />

einfachen Löwen) auf armenischen Münzen von Leon IL bis auf<br />

König Ochin (also in der Zeit von 1185 — 1320) häufig wiederkehrt.<br />

Andererseits ist die gegentheilige Annahme von vorneherein nicht<br />

unglaubhaft, wenn man erwägt, in wie nahen Beziehungen Armenien<br />

gerade unter Leon IL (1185—1218) zum deutschen Kaiserreiche<br />

stand.<br />

„Noch am Ausgang des XVI. Jahrhunderts," erzählt uns<br />

Riezler (S. 66), „hat es ein Papst (Gregor XIII.) anerkannt, dass<br />

keine Nation die Kreuzfahrer mit grösserer Bereitwilligkeit gefördert<br />

habe als die armenische ; durch Menschen, Pferde, Waflfen,<br />

Zufuhr, Rath und jede Art von Hilfe habe sie die Christen in den<br />

heiligen Kriegen stets auf das thatkräftigste und getreulichste<br />

unterstützt." Daher auch unsere Deutschen den Armeniern mit<br />

grossem Zutrauen entgegengekommen; „Armeni fideles nostri sunt",<br />

sagt Tageno (Rer. germ. Script. L 409; ähnlich Ansbert S. o6.) Und<br />

Leon IL, der Grosse genannt, „ausgezeichnet durch Tapferkeit,<br />

Klugheit, Frömmigkeit und Herzensgute" (Tschamtschean) „war voll<br />

Sympathie für die Abendländer, für die Deutschen voll besonderer<br />

Vorliebe''. 66)KaiserFriedrichL verspricht ihm „auf seinem Durchzuge<br />

65j<br />

^Les lions que Ton voit röpresenter sur les raonmiies d'Armenie ötaient<br />

des armes parlantes que L6on, Premier roi roupönien, avait prises pour emblöme.*'<br />

Langlois p. 39. — Wie der Armenier Tschamtschean berichtet, schickte K.<br />

Heinricli VI. an Leon „ein Panier mit dem Zeichen des Löwen, theils als Anspiehmg<br />

auf seinen Namen, theils weil die früheren armenischen Könige ein<br />

solches liatten; und diess solle er fortan vor sich hertragen lassen." liei Petermann,<br />

Beiträge zu der Geschichte der Kreuzzüge aus armenischen Quellen in<br />

den Abhandlungen der königl. Akad. d. W. zu Berlin, 18«0, S. 154.<br />

*öj Riezler, S. 67. — „Dem deutschen Orden hat er später Adamadona<br />

geschenkt, dessen erste Niederlassung auf armenischem Boden. In allem nahm<br />

er<br />

sich die Abendländer zum Muster; in abendländischer Weise hat er seineu<br />

Hof, einen Lehensadel und die ganze Verwaltung einzurichten gesucht, und<br />

durch mannigfache Begünstij,'ungen hat er den Handelsverkehr (sie!) mit dem<br />

Westen utul die Niederlassung von Occidentalen von Armenien gefördert."<br />

ib.) Auch mit den abendländischen Christen in Syrien stand Leon „in vielfältiger<br />

Verbinduni^" fWilken, IV. 138).

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