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Numismatische Zeitschrift - Medievalcoinage.com

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unter den Kaisern Maximilian IL, Rudolph II. und Matliias. 303<br />

Kremuitz (Seite 291). Der in Rede stehende Tlialer lässt sich als<br />

eineProbeprägun^ auffassen, um sowohl an den Kaiser als an andere<br />

massgebende Personen Vorlagen zu dem Ende machen zu können,<br />

um die Schönheit des neuen Gepräges zu constatiren. Es wurde<br />

bei dieser Münze das mehr erwähnte Modell des Antonio Abondio<br />

eingehalten, nur kömmt auf der Vorderseite in<br />

der Umschrift, rechts<br />

das Wappen von Ungarn, links die Patrona Ungarise vor. An der<br />

Rückseite fehlen die Buchstaben K— B, wohl aus dem Grunde, weil<br />

es sich nur um eine Probeprägung handelte, überdies die Stadt<br />

Kremnitz gegen die ganze Einrichtung in die lebhafteste Opposition<br />

getreten wai*. Mtinzensamnder sind auch auf die in den Jahren<br />

1598 und 1599 zu S Chemnitz geprägt en jedoch mit den Buchstaben<br />

K—B bezeichneten W al z e n t h al e r aufmerksam zu machen.<br />

Der lange anhaltende Türkenkrieg und die aufständischen Bew^egungen,<br />

deren Schauplatz Ungarn war, förderten wesentlich<br />

Verbreitung falscher Münzen im Lande. Mit dem Erlasse ddo. Prag,<br />

15. October 1592, wurden dem Erzherzog Mathias falsche ungarische<br />

Thaler, mit dem Bildniss und Umschrift des Kaisers,<br />

die<br />

welche jedoch<br />

kaum 7 Kreuzer werth waren, zugesendet; es sei nachzuforschen,<br />

wo dieselben geprägt wurden, i) Solche Anzeigen wiederholten sich<br />

nochmals. Unterm 21. Februar 1604 wurde dem Erzherzog bekannt<br />

gegeben, dass in Polen etliche Kaufleute jährlich mehrere hunderttausend<br />

Gulden leichte polnische Kleinmünzen schlagen lassen,<br />

welche sie in die Erbländer, namentlich aber nach Ungarn einschwärzen.<br />

Der Erzherzog möge darüber Anträge<br />

stellen wie diese<br />

Münzen einzusammeln und in kleine ungarische Geldsorten umzuprägen<br />

wären. 2)<br />

Die in der Münze zum Kremnitz beschäftigten Stempelsclineider<br />

anbelangend, kömmt zu erwähnen, dass Erzherzog Matliias mit Erlass<br />

ddo. Wien, 3. Juni 1001, den bisherigen Eisensenker Michael<br />

Sackh, „seiner berlimbten Tauglichkeit willen" zum Obereisenschneider<br />

ernannt halte. Ueber eine vom Eisensehneider Joachim<br />

Eisholz wegen Zurücksetzung eingebrachte Beschwerde, Hess man<br />

in<br />

Kremnitz von beiden Concurrenten Thalerstempel anfertigen und<br />

1) K. k. H. K., Gdkb. Nr. 155, Fol. 408vir.<br />

-) Dasei l>Ht Fmhc. 17r)()S.

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