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Numismatische Zeitschrift - Medievalcoinage.com

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172 Johann Newald : Das österreichische Münzwesen<br />

Noch empfindlicher war der Druck in jenen Münzhäusern, wo der<br />

Betrieb auf eingelöstes Silber und Pagamente basirt war.<br />

Ich habe<br />

an einem andern Orte darauf aufmerksam gemacht, wie sehr jedem<br />

Bergwerksbesitzer Alles daran gelegen sein musste, die von ihm<br />

erbauten Edelmetalle^ durch die Vermtinzung derselben, um einen<br />

Preis zu verwerthen, bei welchem der Betrieb des Bergbaues und<br />

der Bestand desselben dauernd gesichert erschien.<br />

Die Opposition,<br />

welche Ferdinand I. im Jahre 1524 gegen die sogenannte Ess-<br />

1 inger Reichsmünzordnung erhoben hatte, war aus dieser Erwägung<br />

hervorgegangen. Soweit miinzgeschichtliche Forschungen zurückreichen,<br />

gebührt das Verdienst, die Münzfrage das erste Mal in<br />

bestimmter Form als eine Bergwerks frage zur Geltung gebracht<br />

zu haben, Ferdinand I.<br />

Wie berechtigt die Bedenken und Klagen waren, welche in<br />

den Erbländern gegen die Münzordnung vom 19. August 1559<br />

erhoben wurden, wird sich aus der nachfolgenden Erörterung ergeben.<br />

Nach der von Ferdinand I. unterm 15. Februar 1524 erlassenen<br />

Münzordnung waren „Guldiner" auszuprägen, welche per Stück<br />

damals 60 Kreuzer rhein. zu gelten hatten. Aus der feinen Wiener<br />

Mark Silber wurden sohin nach dem damaligen Werthe sehr nahe<br />

10 Gulden 54 Kreuzer ausgebracht. 2) Durch die Preissteigerung des<br />

Silbers erhöhte sich auch der Werth dieser „Guldiner" oder, wie<br />

sie später genannt wurden, dieser „Tlialer'' ; er war mittlerweile auf<br />

70 Kreuzer gestiegen. Das Ausbringen aus der feinen Wiener Mark<br />

Silber erhöhte sich dadurch auf sehr nahe 12 Gulden 43 Kreuzer.»)<br />

Wie aus der für die österreichischen Münzliäuser<br />

adaptirten Münzordnung<br />

vom 19. August 1559 zu entnehmen ist,<br />

wurden durch die<br />

Ausprägung der sogenannten Gulden thaler aus der feinen<br />

Wiener Mark Silber 12 Gulden 153/07 Kreuzer ausgebracht.^ Es ergab<br />

1) Münzwesen unter Ferdinand L, Seite 10.<br />

3) Daselbst Seite 8 und 131. Vergl. auch Seite 55 und 57.<br />

3) 10 Gulden 54 Kreuzer sind gleich 10-9 Gulden. 10-9 X V6 = 12-7167 Gulden<br />

oder 12 Gulden 43 Kreuzer. Ruprecht Puelacher, Münzmeister in Linz,<br />

berechnete im Bericht an die niederösterreichische Kammer vom 19. Juni 1557<br />

dieses Ausbringen mit 12 Gulden 42 Kreuzer 3 Pfenninge. Vergl. Münzwesen<br />

unter Ferdinand L, Seite 149.<br />

*) Münzwesen unter Ferdinand I., Seite 151.

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