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Numismatische Zeitschrift - Medievalcoinage.com

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406 Johann Newald : Das<br />

österreichische Münzv esen<br />

I<br />

möge nnnmehr gestattet sein, an das dort Betonte, die drei Kaiser<br />

Maximilian II., Rudolph IL und Mathias anbelangend, einige Erwägungen<br />

beizufügen.<br />

Nachdem Ferdinand I. alle österreichischen Länder unter<br />

seinem Zepter vereinigte, hat man einfach die aus den Münzhäusern<br />

zu Wien, Linz, Graz, Klage nfurt und Hall hervorgegangenen<br />

Thaler sämmtlich als „Römisch-kaiserliche Thaler" bezeichnet,<br />

und hat Schultess-Rechberg überdies unter Nr. 158 einen<br />

schlesischen Thaler unter die „Kaiserthaler" eingereiht. Es<br />

genügt wohl zu erwähnen, dass Ferdinand I. Herzog von<br />

Schlesien nur als König von Böhmen, nicht aber als römischer<br />

Kaiser oder König war. Er errichtete die Münzstätte zu Breslau als<br />

König von Böhmen, und übertrug die Leitung und Ueberwachung<br />

derselben an die böhmische Kammer.<br />

Durch die Ländertheilung nach dem Tode Ferdinands I. fielen<br />

die Münzstätten zu Hall, Graz und Klagenf^irt hinweg, das<br />

Linz er Münzhaus war schon im Jahre 1562 gesperrt worden; es<br />

verblieb daher unter Kaiser Maximilian IL in den alten<br />

österreichischen<br />

Erbländern lediglich die Münzstätte zu Wien.<br />

Dort war der<br />

Betrieb durch die ganze Regierungszeit Maximilians IL sehr beschränkt,<br />

auch wurden nur wenige Thaler nach der Reichsmünzordnung<br />

vom Jahre<br />

1559 ausgegeben, sondern grösstentheils nach<br />

der alten Münzordnung vom Jahre 1524 geprägt. Unter die<br />

„Römisch-kaiserlichen Thaler" Maximilians IL vermochte Schultess-<br />

Rechberg nur drei Nummern, 165, 166 und 167 aufzunehmen.<br />

Noch übler ist es mit den „Römisch-kaiserlichen Thalern"<br />

unter Kaiser Rudolph IL bestellt. Schultess-Rechberg zählt<br />

zunächst unter Nr. 168 einen schlesischen Thaler auf. Dass<br />

dieser gar nicht hieher gehört, wurde oben bereits dargethan, er<br />

ist nur unter den böhmischen Münzen an seinem Platze. Alle übrigen<br />

Thaler Rudolphs IL, welche Schultess-Rechberg als „Kaiserthal<br />

er" aufgenommen hat, 37 an der Zahl, sind Tiroler oder<br />

Elsasser Münzen. Nun kommt der wichtige Umstand in Betracht<br />

zu ziehen, dass sänimtliche Münzen, welche seit dem Jahre 1602<br />

in den Mtlnzhäusern zu Hall und Ensisheim mit dem Brustbilde<br />

Rudolphs IL geprägt wurden, derselbe nicht als römischer Kaiser,<br />

sondern dem sogenannten Prager Vergleich entsprechend, lediglich

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