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Numismatische Zeitschrift - Medievalcoinage.com

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238 Johann Newald: Das österreichische Müu2<br />

worden.<br />

Sie lassen eine grosse Eile bei ihrer Herstellung erkennen.<br />

Die Münzen werden namentlich in den letzten Jahren des Albreehtschen<br />

Geschäftsbetriebes in auffälliger Weise unschön, namentlich<br />

ist dieses von der Rückseite der Fall, wo der Doppeladler, welcher<br />

mit einer Zahl einzelner Punzen auf das Stempeleisen geschlagen<br />

wairde, eine höchst unförmliche Gestalt besitzt. Der Münzbetrieb<br />

des Bartholomäus Albrecht wird uns später zu eingehenden Erörterungen<br />

Anlass geben, bei welcher Gelegenheit auch die von ihm<br />

ausgegangenen Münzen, namentlich Thaler besprochen werden.<br />

Kaiser Rudolph IL war im Herbst 1583 mit dem gesammten<br />

Hofstaat zum bleibenden Aufenthalt nach Prag übersiedelt, und<br />

hatte mit der Resolution ddo. Prag, 8. November 1583 die Leitung<br />

der in Wien zurückgebliebenen Regierungsabtheilung an seinen<br />

Bruder Erzherzog Er nst übertragen. *)<br />

Im Wiener Münzhause hatte nach dem Abgange des Münzmeisters<br />

Adam Hartman der Betrieb in landesftirstlicher Regie ganz<br />

aufgehört, wozu nicht wenig die Geschäfte des Bartholomäus Albrecht<br />

beigetragen hatten. Hartman starb im Anfange des Jahres<br />

1582. Seine Witwe Anna Maria, geborne Silbersperg, erklärte sich<br />

unterm 13. Februar 1582, zur bestandweisen Uebernahme des<br />

MUnzamtes bereit. Eine gleiche Erklärung hatte auch Hanns Hartman,<br />

ein Bruder des verstorbenen Münzmeisters, vorgelegt.<br />

Mit Erlass<br />

vom 3. März 1582 wurde die Witwe Hartman zur Einbringung<br />

ihrer Anträge aufgefordert, worüber sie unterm<br />

6. März 1582 einen<br />

Termin vonl4Tagen, um denRath ihrer Aeltern einholen zu können,<br />

verlangte. Die Verhandlungen zerschlugen sich resultatlos. 2) Das<br />

Trostlose der obwaltenden Zustände wird durch den Umstand besonders<br />

dargethan, dass man sogar mit einer Frau wegen Uebernahme<br />

des Münzamtes in Verkehr trat.<br />

Das Münzwesen anbelangend, richtete<br />

Erzherzog Ernst an den<br />

Kaiser ddo. Wien, 23. Juni 1584 eine eingehende Eingabe. Der<br />

Erzherzog bemerkt im Eingange, dass das Wiener Münzmeisteramt<br />

schon seit Jahren ,,vaciret, thut darwider vasst meniglich schreyen<br />

1) K. k. H. K. A., Gdkb. Nr. 304, Fol. 519.<br />

2) Daselbst Fase. 17508.

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