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Numismatische Zeitschrift - Medievalcoinage.com

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:^;-^^<br />

152 Dr. Alexander Ritter v. Pawiowski: Zwei Vorträge<br />

weise nur zwei hervorheben, jene der Parpagliole von Piacenza mit<br />

den Köpfen der Herzoge Oetavian und Alexander, auf denen sie die<br />

Umschrift des Averses in Oet. et Alex. imp. fälschten und jene der<br />

Sesini von Venedig, welch letztere für sie verhängnissvoll wurde.<br />

Sie imitirten nämlich die Sesini des Dogen Marino Grimani in<br />

vielfachen Variationen San ct. Marc. Cus. nos = Custode nos,<br />

Sanct Marcellus und im Reverse statt Marin, dux = Maria<br />

protege. Als die Venetianer von diesen Fälschungen erfuhren, forderten<br />

sie die Einstellung dieses betrügerischen Handwerks und da<br />

die damals regierenden Grafen Hercules und Julius Csesar nicht<br />

allsogleich Folge leisteten, setzten sie einen Preis von 10.000 Ducaten<br />

auf ihre und von 2.000 Ducaten auf die Köpfe ihrer MUnzmeister.<br />

Zugleich wandte sich der Senat an den Herzog von Savoyen und<br />

an den Kaiser. Ersterer stellte<br />

ihnen 1601 die Münzung allsogleich<br />

ein und der kaiserliche Hof erklärte sie 1611 ihres Lehens verlustig,<br />

das sie erst später — jedoch ohne Münzrecht — durch Vermittlung<br />

Piemonts wieder zurück erhielten.<br />

In der Nachbarschaft Frinco's lag die Grafschaft Coconato^<br />

welche seit dem XH. Jahrhundert im Besitze der Familie Radicati<br />

war, die in Passerano zufolge kaiserlichen Privilegiums von 1530<br />

das Münzrecht übte. Bei 25 Münzen sind von dieser Münzstätte<br />

bekannt, welche Promis in seinem Werke Monete dei Radicati näher<br />

beschreibt. Promis kennt nur einige Imitationen savoyscher, französischer<br />

und Mailänder Typen ;<br />

durch die Nachträge Morel Fatios<br />

und Maggiora Verganos aber wurde die Zahl der in<br />

Passerano verübten<br />

Fälschungen bedeutend erweitert. Auch in diesem Lande<br />

griffen die Herzoge von Savoyen ein und nöthigten die Grafen 1598<br />

auf das Münzrecht zu verzichten.<br />

Aerger als diese beiden trieben es die Grafen von Messe rano.<br />

Dieses Reichslehen war seit dem XIV. Jahrhundert im Besitze der<br />

Fieschi, welche nebstbei auch die Grafschaft Lavagna besassen. Sie<br />

sollen das Münzrecht schon 1249 erhalten haben, fingen aber erst<br />

Ende des XV. Jahrhunderts zu münzen an. Münzstätten waren zu<br />

Messerano und Crevacore. Da sie durch nahezu zwei Jahrhunderte<br />

prägten, sind ihre Münzen, von denen Promis in einer besonderen<br />

Monographie 150 beschrieb, sehr zahlreich. Schon die erstem Fürsten<br />

liebten es, die Typen der benachbarten Staaten möglichst genau

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