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Numismatische Zeitschrift - Medievalcoinage.com

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174 Johann \ewald : Das österreichische Münz-wesen<br />

mtinzwesen allhie zu Wienn wider au vnnd aufgericbt werde". Da<br />

aber im Laude unter der Enns keiue Bergwerke vorhandeu, aus<br />

denen das Silber in die Münze geliefert werden kann, somit nur<br />

angekauftes Bruchsilber zu Gebote steht, habe er zu berichten:<br />

„wann auf den Schrot vnnd Khorn wie die neu münzordnung vermag,<br />

alhie zu Wienn gemünzt werden solle, ob solches von dem<br />

Bruch vnnd demselben frerpbden Silbern mit Ir. Mt. nuz oder<br />

schaden beschehen möge, vnnd Ir.<br />

Mt. als dann mit solchen Silbern<br />

auf berürts münzwesen mit der genügen gevolgen wurd khünnen." i)<br />

Münzmeister Adam Hartman, welcher seit dem 13. März 1557<br />

dem Wiener Münzhause vorstand 2) und seit dem Jahre 1563 ein<br />

Wartgeld von jährlich 200 fl. bezog, äusserte sicli dahin, dass das<br />

„Feyern'^ der Wiener Münze ganz zu vermeiden gewesen wäre,<br />

wenn das Wechselamt und die Scheiderei beim Münzamt geblieben<br />

wären, indem aus dem Erträgniss des Wechselamtes allfällige Einbussen<br />

bei der Münze hätten bestritten werden können. Er hebt<br />

hervor, dass schon sein seliger Vater jedoch vergebens auf diese<br />

Vereinigung angetragen hatte und sagt schliesslich,<br />

dass, wenn man<br />

ihm Beides überlasse, er von jeder vermünzten Mark Gold wie sein<br />

Vater einen halben Gulden und für jede vermünzte Mark Silber<br />

4 Kreuzer als Schlagschatz reichen würde. 3)<br />

Ueber Antrag der niederosterreichischen Kammer vom 28. Juni<br />

1569 ordnete Kaiser Maximilian II. ddo. Wien, 16. Juli 1569 die<br />

Dienstentlassung des Wiener Münzeisenschneiders Philipp Haller<br />

und die Einstellung des von demselben bisher bezogenen Wartgeldes<br />

an.*) An dieses Mandat schloss sich ddo. Pressburg, 3. September<br />

1569 eine weitere kaiserliche Resolution, mit welcher die<br />

Wiederaufrichtung der Wiener Münze angeordnet und verfügt<br />

wurde, dass damit das Wechsel-, Scheiderei- und Probiramt zu verbinden<br />

ist, auf dass, wenn sich bei der Münze ein Schaden ergibt,<br />

derselbe wieder bei diesen Aemtern hereingebracht werden könne.<br />

4<br />

1) K. k. Hofkammer-Archiv, Fase. 17316.<br />

~) Münzwesen unter Ferdinand I., Seite 59.<br />

8) K. k. H. K. A., Fase. 17508, auch 17316. Von den Arbeitern waren nur<br />

drei Münzgesellen zurückgeblieben, denen ein massiges Wartgeld gereicht<br />

wurde.<br />

*) Daselbst. Gedenkbuch Nr. 108, Fol. 284.

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