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Numismatische Zeitschrift - Medievalcoinage.com

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:<br />

142 Dr. von Raimann<br />

Es sind also zusammen 72 Typen vertreten, von welchen allen<br />

3 Funden 10, den Funden P und Q 13, P und S 29, Q und S 12<br />

gemeinsam sind, in P 9, in Q 17 und in S 12 allein vorkommen.<br />

Die nicht gemeinsamen Typen von P und S betreffen<br />

grossentheils<br />

fremde Beimengungen oder einzelne Stücke, mit Ausnahme von<br />

drei des Fundes S (Wiener Pfennige Nr. 93, 101, 119), welche in so<br />

bedeutender Anzahl vorkommen, das« sie offenbar der Vergrabungszeit<br />

nahe stehen müssen.<br />

Einen wichtigen Anhaltspunkt, um diese bestimmen zu können,<br />

bieten die Pfennige Nr. 37 (Lu. Nr. 259) mit R L. Sie gehören den<br />

Herzogen Rudolph I. und Ludwig IV. von Bayern an, welche am<br />

2. Februar 1294 die Regierung antraten, Letzterer unter Vormundschaft<br />

des Ersteren (bis 1302) und bis 1. October 1310, sodann vom<br />

21. Juni 1313 bis 19. März 1317 gemeinsam regierten. ^)<br />

Nähme man nun auch an, dass diese Münzen in die erste<br />

Regierungszeit gehören, bedurfte es doch gewiss einiger Zeit, bis<br />

sie in Oesterreich in Umlauf kamen, weil damals, wie alle älteren<br />

Funde ausweisen, die „frömbde Münz" noch nicht so stark eindrang,<br />

wie in<br />

Unser Fund kann daher keinesfalls vor 1295 vergraben worden<br />

sein.<br />

der Folge.<br />

Hieraus ergeben ^'wh einige nicht unwichtige Folgerungen,<br />

und zwar:<br />

I. Für die Zeitbestimmung des Pfaffstättner Fundes, welcher<br />

nachstehend zur Vereinfachung nur mit P, sowie der Sallingberger<br />

Fund nur mit S bezeichnet wird. Es ist nämlich kaum anzunehmen,<br />

dass Typen, welche schon um 1270 im Umlaufe waren, nach mehr<br />

als 20 Jahren noch in so bedeutender Anzahl sich im Verkehre<br />

befanden, wie es z. B. in S bei den Wiener Pfennigen Nr. 13, 78,<br />

141, vor Allem aber bei Nr. 84 der Fall ist, obschon nicht zu übersehen<br />

ist, dass diese Stücke in S eine grössere Abnützung zeigen,<br />

als in P. Unser Fund erschüttert aber auch das für das x\lter von P<br />

geltend gemachte Argument, dass in demselben keine Deuarii lati<br />

und redenden Münzen Rudolph I. vorkommen, weil er trotz der<br />

1<br />

zweifellos nicht vor 1295 zurückreichenden Vergrabungszeit gleich-<br />

1<br />

5) Beierlein, Münzen des Hauses Witteisbach, S. 24, Nr, 41, Abb. Tat". lU.

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