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Numismatische Zeitschrift - Medievalcoinage.com

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66 Dr. Friedrich Kenner:<br />

Nach seiner Ermordung zeigen sich ähnliche Erscheinungen,<br />

wie nach Nero's Tode. Nerva proclamirt, ähnlich wie Galba, die<br />

LIBERTASPVBLICA, AEQVITAS und IVSTI TIA- AVGVSTI,<br />

dazu fügt er als Zielpunkt seiner Thätigkeit die S ALVS* P V BLICA<br />

und erinnert gleich dem Vespasian an die FORTVN AAV6 VSTI.<br />

Noch weit mehr verheisst der optimus princeps Trajan, indem er<br />

gleich im ersten Jahre eine ganze Keihe von Vertrauen erweckenden<br />

Bildern auf seinen Münzen anbringen Hess; neben den verschieden<br />

abgefassten Titelumschriften erscheinen die Vesta und<br />

Roma, Concordia, Felicitas, Fortuna, Justitia,<br />

Pax und Victoria.<br />

Enger umschreil)t Hadrian sein Programm; er sieht die<br />

Grundlage des öffentlichen Gedeihens in der Eintracht, Gerechtigkeit,<br />

Gewissenhaftigkeit und im Frieden : C N C R D^l A), I V S T I T I A<br />

PI ET AS und PAX glänzen auf seinen Erstlingsmünzen, letztere<br />

sehr wahrsclieinlich im Gegensatze gedacht zu den grossen, ruhmvollen<br />

Kriegen Trajans, welchen er aus Eifersucht zu verkleinern<br />

und verdunkeln stre))te. Daneben erscheint eigenthümlicher Weise<br />

derORIENS; es ist nicht klar, in welchem Sinne dies Bild zu<br />

nehmen sei. Es lag Hadrian sicher ferne, damit auf die Eroberungen<br />

Trajan's anzuspielen, die er den Parthern abgerungen hatte,<br />

im Gegentheil verwarf er dessen Politik; ebenso wenig kann er<br />

sich selbst als Herrn des Orientes haben verherrlichen wollen ; er<br />

gab ja sofort die eroberten Länder zurück. In diesem letzteren, für<br />

die Folge so verhängnissvollen Schritte dürfte die Erklärung des<br />

Münzbikles zunächst gesucht werden können. Hadrian will dami<br />

wohl sagen, er gebe die neu eroberten Länder zurück, denn<br />

wolle mit dem Sonnengotte (Oriens) die Herrschaft des Erdkreisei<br />

theilen, dieser soll im Morgenlande herrschen, sowie er selbst i:<br />

Abendlande. Darum stellt er seinem Bildniss auf der einen, Jen<br />

des Sonnengottes auf der anderen Seite der Münze gegenüber.<br />

Sein Adoptivsohn Aelius Caesar hat seine Erstlingsmünzen,<br />

die er als Caesar schlug, mit den Bildern der Felicitas und Spes<br />

geschmückt ; wenn er daneben die Salus anruft, so bezieht sich das<br />

wohl auf den schon damals (J. 137) bedenklich gewordenen Gesund<br />

heitszustand des Kaisers Hadrian. Aber noch vor diesem starb er<br />

fjelber und räumte seine Stelle dem Antoninus Pius (J.<br />

138), der<br />

auf seinen Caesarmünzen die Bilder der Diana und Pallas mit den

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