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Numismatische Zeitschrift - Medievalcoinage.com

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^5E^s:--:<br />

in der Münzsammlung des Allerhöchsten Kaiserhauses. 107<br />

BaareSj d. b. gemünztes Geld aber wurde entweder zugezählt<br />

oder zugewogen, letzteres wohl seltener und nur bei grösseren<br />

Beträgen. So liest man z. B in der Stiftungsurkunde des Wiener<br />

Spitals zu St. Job (a.<br />

1267): „decem niarcas ponderatorum denariorum,<br />

53) und so geschah es auch in unserem Falle: „marcis. . .in<br />

pondere datis.'^ Wenn, was sonst Regel ist, das pondus hier nicht<br />

näher bezeichnet ist,<br />

so wird es eben in Friesach, dessen Geld und<br />

Gewicht ja weit über die Grenzen hinaus bekannt und zur Geltung<br />

gekommen war, überflüssig erschienen sein; dass es thatsächlich<br />

Friesacher Gewicht war, erfahren wir aus dem Vertrage, welchen<br />

die Söhne des Schuldners a. 1202 mit dem Erzbischof abschliessen:<br />

da wird eine andere in der Schuldurkunde des Vaters nicht näher<br />

bezeichnete Summe von 800 Mark „examinatiargenti" ausdrücklich<br />

bezeichnet als 800 Mark „argenti Frisacensis ponderis." J^*)<br />

Und so kann auch kein Zweifel mehr obwalten, woher der<br />

Genetiv „Goswini" bedingt sei; nicht etwa, wie man nach einer<br />

zweiten selbst in unserer Urkunde vorkommenden Bedeutung von<br />

examinatum argentum == a. probatum, igne examinatum (Du Gange<br />

s.v.) vermuthen könnte, von pondus, sondern von argentum.<br />

Der Graf von Bogen erhielt baares Geld, wie es zu Regensburg<br />

vom Münzmeister Goswin geprägt worden war.<br />

Man erwäge nun: ein Kreuzfahrer entlehntGeld zu seiner Kreuzfahrt,<br />

in Friesach, von dem Eigenthümer und Nutzniesser<br />

dieser Münzstätte, und zwar— Regensburger Denare, wie sieMeister<br />

Goswin prägt! Das sagt genug. Nicht denkbar ist es unter diesen<br />

Umständen, dass der Gläubiger aus eigenem Antriebe ein anderes als<br />

Friesacher Geld abgegeben hätte; ") geschah dies, so geschah es auf<br />

ausdrückliches Begehren des Contrahenten,undman muss annelimen,<br />

53; Mon. boic. XXIX, IL S. 468.<br />

5*) Bei Mayr, 1. c.<br />

55) Salzburg bezahlt sonst selbst in Regeusburg in Friesacher Denaren.<br />

Ai-chiepiscopus datiirus est <strong>com</strong>iti (H. de Lechisgemunde) duo niillia et Octingentas<br />

et quiuquaginta marcas Frisacensis monete Hec autem pecunia tota<br />

debet persolvi in civitatc liatisponcnsi. (D. a. 1207) Mon. boica XXIX, 1.<br />

537 fg. — 200 Mark ungemünztes «über bezahlt a. 1220 der Erzbisciiof von<br />

Salzburg dem Bischöfe von Regensburg in Salzbiirger Gewicht. Kied, Cod. I.

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