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Numismatische Zeitschrift - Medievalcoinage.com

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202 Johann Newald: Das österreichische Münzwesen<br />

Prag, Joachimsthal, Kuttenberg und Breslau angefertiget werden,<br />

so würden sich dadurch die Kosten veimindern. Die Herstellung<br />

könnte am bequemsten zu Neustadt erfolgen.<br />

Alle diese Vorerhebungen und Verhandlungen führten damals<br />

weder für das Wiener Münzhaus noch in einem der übrigen Münzhäuser<br />

zu einem Resultat. Ausser der schwer zu lösenden Kostenfrage<br />

war in Wien eine<br />

für die Unterbringung des Münzwerkes geeignete<br />

Oertlichkeit schwer zu beschaffen. Im Jahre 1554 hatte<br />

man die „Münzdruckherey" im Augustinerkloster eingerichtet,<br />

allein dieses Locale blieb, obwohl die Hofkammer auf die dort vorhandenen<br />

alten Werksbestaudtheile aufmerksam machte, nunmelir<br />

ausser Betracht. Es verfloss eine sehr lange Reihe von Jahren bis<br />

die Walzenprägung im Wiener Mtinzhause zur Anwendung kam.<br />

I<br />

V.<br />

Die Münzhäuser in Bölimen.<br />

Beim Antritt der Regierung Maximilians H. standen in Böhmen<br />

drei Münzhäuser und zwar zu Prag, Kuttenberg und<br />

Joachimsthal im Betriebe. Wie aus einer Eingabe der böhmischen<br />

Kammer ddo. Prag, 17. August 1568 zu entnehmen ist,<br />

hatte<br />

der Wardein Tobias Gebhart die Anzeige erstattet, dass im<br />

Prager Münzhause die Pest ausgebrochen und die Tochter des<br />

Mtinzmeisters gestorben sei. Da die Gesellen di« Münze verlassen<br />

wollen, auch das meiste Silber von Budweis in das Prager Münzhaus<br />

kommt, so beantragte er die Uebertragung der Münze nach<br />

Budweis, wo die ganze Einrichtung mit geringen Kosten ausgeführt<br />

werden könnte. Die böhmische Kammer stimmte diesem Vorschlage<br />

bei. Mit der Resolution ddo. Wien, 12. September 1568 genehmigte<br />

der Kaiser diesen Antrag,<br />

es sei der Pest wegen das „Münzwerk<br />

von Prag nach Budweiss, oder<br />

an ain andern gelegen Ort,<br />

wie es am besten und mit den geringsten Unkosten geschehen mag,<br />

bis auf pessere Sicherheit zu transferiren". i)<br />

1) K. k. H. K. A., Fase. 15621. Der Pest wegen hatte sich die böhmische<br />

Kammer zuerst in Kaufim und später in Kuttenberg befunden.

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