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Numismatische Zeitschrift - Medievalcoinage.com

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Sita<br />

146 Dr. Alexander Ritter v. Pa-wlovrski: Zwei Vorträge<br />

des heiligen Marcus mit dem geflügelten Löwen und der Umschrift:<br />

8 an ct. Marc. VenetnSj auf der anderen Seite das Kreuz und den<br />

Namen des Dogen als Umschrift ; diese finden sich in der Weise<br />

verändert, dass die eine Legende San ct. Marc. cus. nos. lautet<br />

und der Name des Dogen durch einen allgemeinen Spruch, z. B.:<br />

Maria protege nos, ersetzt ist.<br />

Eine in Italien während des XVL Jahrhunderts weit verbreitete<br />

und stets nach demselben Typus geprägte Münzsorte waren die<br />

päpstlichen Bajocchette. Sie zeigen auf einer Seite das Brustbild<br />

des Papstes und seinen Namen und Titel als Umschrift, auf der<br />

anderen Seite den Namen und die Figur eines Heiligen. Unter<br />

Sixtus V. wurden grosse Mengen dieser Münzsorten geprägt, welche<br />

alle im Avers die Umschrift: Sixtus V. Pont. Max. führen. Es<br />

kommen nun gar nicht selten derartige Stücke vor, auf welchen die<br />

erwähnte Umschrift in S. Sixtus Pont. Max. modificirt und in der<br />

Legende des Reverses dem Namen des Heiligen<br />

einige Buchstaben<br />

beigefügt sind, z. B. Sanctus Petrus P. C.<br />

Um noch ein drittes Beispiel anzuführen, erwäline ich der<br />

Parpajole von Piacenza. Diese zu Ende des XVL Jahrhunderts in<br />

Italien weitverbreitete Münzsorte von 2^1^<br />

Soldi wurde in Piacenza<br />

unter den Fürsten Octavian und Alexander Farnese in grosser<br />

Menge geschlagen. Die schönen Gepräge zeigen im Avers die Brustbilder<br />

der beiden Fürsten mit der Umschrift: Oct. et Alex. F. P. P.<br />

(Principes Placentae), im Revers eine sitzende Figur mit einem<br />

Lilienstengel und die abgekürzte Umschrift: Fei. sub. his Plac.<br />

(Felix ....). Nicht selten findet man die Umschrift des Averses<br />

in folgender Weise abgeändert: Oct. et Alex. Imp. und im Revers<br />

steht statt der erwähnten Legende eine Reihe anderer Buchstaben,<br />

die aber meist mit F anfangen.<br />

Es Hessen sich noch Hunderte solcher Beispiele anführen,<br />

und<br />

zwar zumeist aus der Reihe der italienischen, französischen,<br />

Schweizer, niederländischen und deutschen Münzen. Man betrachtete<br />

diese Münzen anfänglich als Producte der privaten Falschmtinzung,<br />

da sie durchwegs von sehr schlechtem Gehalte sind.<br />

Allein die vielfältigen Aenderungen und Zusätze in den Legenden<br />

und Wappenbildern sehliessen diese Erklärung aus, denn im<br />

Interesse der Falschmünzer musste es gelegen sein,<br />

ihre Vorbilder

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