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Numismatische Zeitschrift - Medievalcoinage.com

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378 Johann Newald: Das österreichische Miiuzwesen<br />

volle Eichtigkeit des ^^Haltes'^ erprobt war, der Guss in Zaine vorgenommen<br />

werden. Die ausgebrachten Münzen wurden einer wiederholten<br />

Probe unterzogen und war die Ausgabe derselben erst dann<br />

gestattet, wenn durch diese zweite Probe die Richtigkeit im Korn<br />

und Schrot constatirt war. Ausser dem bei jedem Münzhause<br />

bestellten Wardein überwachte der Landprobierer das instructionsgemässe<br />

Ausbringen der Münzen.<br />

Um die Ueberwachung des ganzen Münzbetriebes zu vervollständigen,<br />

bestellte König Mathias bald nach seinem Regierungsantritte<br />

den Augustin Schmilauer von Schmilau als Ober-<br />

Probierer und ertheilte demselben ddo. Prag, 3. August 1611 eine<br />

eingehende Instruction.<br />

Die Obliegenheit des Ober-Probierers war,<br />

die von den Münzämtern „als zu Prag, Kuttenberg, Joachimsthal<br />

vnd Budweis" gleichzeitig mit den halbjährigen Rechnungsauszügen<br />

eingeschickten Münzproben nachzuprobieren.<br />

Ergab sich ein<br />

Anstand, so hatte er davon alsbald dem Obermünzmeister oder in<br />

dessen Abwesenheit der böhmischen Kammer Anzeige zu erstatten.<br />

Um diese Nachprobe vornehmen zu können, waren an den „Ober-<br />

Probierer^* in gleicher Weise wie dem Landprobierer und dem<br />

Probationsmeister die vorgeschiiebenen „Probgroschen" einzusenden.<br />

Ausser den aus den königlichen Münzhäusern ausgegangenen<br />

Münzen hatte Schmilauer auch noch dfe im Undaufe befindlichen<br />

fremden Gold- und Silbermünzen zu überwachen und alle Quartal<br />

oder nach Bedarf davon Probestücke aufzuziehen und zu untersuchen.<br />

Ueber die durchgeführten Proben der ersteren waren<br />

genaue Verzeichnisse zu führen und diese letzteren mit Jahresschluss<br />

an die böhmische Kammer einzusenden, welche durch die<br />

Buchhalterei die Angaben derselben mit den Probezetteln der einzelnen<br />

Münzwardeine zu vergleichen hatte. Ueber die probirten und<br />

zu gering befundenen fremden Münzen hatte<br />

der Ober-Probierer<br />

alle Quartale Verzeichnisse an die böhmische Kammer vorzulegen,<br />

auf dass rechtzeitig die erforderlichen Anordnungen erlassen werden<br />

können.<br />

Da Schmilauer in Kuttenberg ansässig war, war ihm die<br />

Ueberwachung des dortigen Münzbetriebes ganz besonders aufgetragen;<br />

auch hatte er bei den Erzübernahmen zu interveniren

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