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Numismatische Zeitschrift - Medievalcoinage.com

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unter den KiiistTii Maximilian IL, iiudnjph ii, mid Muthia.s 285<br />

Aus den vorstehenden Normen ergibt sich,<br />

dass im MUnzhause<br />

zu Budweis die Ausprägung nach dem vom böhmischen Landtage<br />

am 18. Mai 1576 gefassten Beschlüsse stattfand (Seite 42). Alle<br />

übrigen Anordnungen und Details stimmen mit jenen Uberein, wie<br />

sie in den bereits mitgetheilten Instructionen vorkommen.<br />

Auffällig<br />

ist nur eine früher nicht anzutreifende Verordnung, durch welche<br />

das Ausleihen von Geld aus der Münzamtscassa strenge verboten<br />

wird. Endlich wurde verftigt, dass die beim Zehentner und in der<br />

Münze befindlichen Gewichte,<br />

alle Quartale unter einander und mit<br />

der cimentirten Prager Mark zu vergleichen sind. Die Rechnungen<br />

waren quartalweise vom Mtinzmeister und Gegenhandler gefertigt<br />

und gesiegelt vorzulegen. Schliesslich verordnet die Instruction, dass<br />

der Münzmeister Mattighofer „das üblich Zeichen auf alle unter<br />

ihm ausgehende Münzen- zu setzen habe, ij Es dürfte die Annahme<br />

als berechtigt erscheinen, dass unter dem „üblichen Zeichen'^ das<br />

vom Vorgänger Tobias Gebhart in Budweis geführte Zeichen, nämlich<br />

der Löwenkopf, zu verstehen war. Bei der Uebernahme des<br />

Prager Münzamtes Hess Gebhart,<br />

da Mattighofer zunächst nur sein<br />

Vertreter im Budweiser Münzhause war, sein Münzzeichen dort<br />

zurück und wählte l"ür Prag, wie wir wissen, den sechsstrahligen<br />

Stern. Mattighofer hielt auch später, als ihm definitiv das Budweiser<br />

Münzamt übertragen worden war, den Löwen köpf als sein Münzzeichen<br />

bei.<br />

Bis zum Schlüsse des XVI. Jahrhunderts zeigt sich auf den unter<br />

Mattighofer ausgegangenen Thalern der Einfluss des Albrechtschen<br />

Prägebetriebes. Es fehlt auf denselben der böhmische<br />

Löwe. Erst ein in die Sammlung Donebauer gehöriger, mit dem<br />

Löwenkopf bezeichneter schöner Thaler von 1604, der unzweifelhaft<br />

aus der Budweiser Münze stammt, triiiit unter dem Brustbilds den<br />

böhmischen Löwen.<br />

Wann der Münzbetrieb zu Budweis seinen Abschluss fand,<br />

hat sich aus den Acten bisher nicht entnehmen lassen. Es kommt<br />

zu erwägen, dass die Stadt Budweis in den ersten Jahren des<br />

XVII. Jahrhunderts wiederholt von kriegerischen Drangsalen heimgesucht<br />

worden ist und als sich schliesslich am 31. Jänner 1011 das<br />

i) K. k. H. H. und St. A. böhmische Acten.

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