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Numismatische Zeitschrift - Medievalcoinage.com

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unter den Kaisern Maximilian II., Rudolph II. umi Mathias. öOO<br />

Uebernahme landesfürstlicher Herrschaften u.s.w. für sein Interesse<br />

nutzbringend zu machen. Der Verleihung des Pfalzgrafendiplomes<br />

schloss sich schon durch König Mathias ddo. 20. September 1608<br />

der Fürstenbrief an.<br />

Nach der Erwerbung des Fürstenthumes Troppau als ein<br />

landesfürstliches Lehen, im Anfange des Jahres 1614, richtete Fürst<br />

Karl zu Liechtenstein noch in demselben Jahre zu Troppau eine Münzstätte<br />

ein, deren Betrieb er bestandweise an dieUnternehmerlsaias<br />

Jessensky und Stenzel Aichhäuser überliess, und denselben<br />

als Münzmeister den BurkhartHase beiordnete. ^) Das Consortium<br />

eröffnete den Münzbetrieb noch im Jahre 1614 und kamen<br />

namentlich zahlreiche Groschen in Umlauf, welche alsbald als geringhältig<br />

beurtheilt wurden.<br />

In einer undatirten an den Fürsten Karl zu Liechtenstein gerichteten<br />

Eingabe zeigen Isaias Jessensky und Consorten, denen<br />

der Fürst sein „habendes Regal des Münzschiagens für ein Jahr<br />

gnädig anvertraut,^ an, dass ihre^Münz hin vndt wieder diser Ortten<br />

verworffen undt getadelt werden," sie jedoch beweisen wollen, dass<br />

diese Münzen „nit denen geringern, sondern denen bessern Münzen,<br />

so dieser Zeitt im heiligen Römischen Reich geschlagen werden, an<br />

Schrott undt Korn gleich, ia etliche nicht wenige übertreffen," und<br />

bitten den Fürsten, er möge durch Sachverständige diese Münzen<br />

probiren lassen.<br />

Eine auf dieselbe Angelegenheit bezügliche, ebenfalls<br />

undatirte Eingabe legte auch der Münzmeister Hase vor.<br />

Unter Anschluss dieser beiden Berichte brachte Fürst Liechtenstein<br />

an die Hofkammer ddo. 6. Februar 1615 eine Eingabe ein, in<br />

welcher er betont, dass er schon von Kaiser Rudolph mit dem<br />

„Mttnz-Regal privilegirt",<br />

er dasselbe nunmehr insWerk gesetzt und<br />

sein MUnzwerk solchen Leuten anvertraut, „welche ansehentlich<br />

gesessen und beguettet,<br />

Landen,<br />

auch anderwerts in Er. Mt. Königreich und<br />

dergleichen Münzwesen mit Ruhm und ohne Tadel geführt<br />

und noch führen". Da aber seiner Münzen wegen „allerlei Reden<br />

1) Isaias Jessensky von Jessen, zu Breslau geboren, war ein Bruder des<br />

Johann Jessensky, Leibarztes des Kaisers Rudolph II, und Professors an der Prager<br />

Universität, welcher sich in hervorragender Weise an dem böhmischen<br />

Aufstande betheiligte und als Hochverräther am 21. Juni 1621 hingerichtet<br />

wurde.<br />

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