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Numismatische Zeitschrift - Medievalcoinage.com

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256 Johann ^^ewald : Das österreichische Münzwesen<br />

die Eiureihung der mehrerwähnten beiden Thaler unter die böhmischen<br />

Münzen Rudolphs IL ergibt sich kein auch nur in etwas<br />

genügender Anhaltspunkt.<br />

üeber die Ausstattung der im Jahre 1594 aus dem von der<br />

Königin Elisabeth hinterlassenen Silber geprägten Thaler vermag ich<br />

dermalen verlässliche Daten nicht anzugeben. Gross kann die Zahl<br />

derselben nicht gewesen sein, daher ich mich jetzt darauf beschränken<br />

muss, Numismaten auf etwa vorkommende besonders ausgestattete<br />

Thaler Rudolphs IL aus jener Zeit aufmerksam zu machen.<br />

Bei dem dermaligen Stande der numismatischen Wissenschaft<br />

erscheint es als unabwcislich, jedesmal, wenn Münzen vorkommen,<br />

welche von dem für die Ausprägung allgemein bestandenen Normale<br />

abweichen, den Ursachen dieser Abweichung nachzuforschen.<br />

Im Wiener Mtinzhause erhielt sich während der Dauer des<br />

Türkenkrieges ein ziemlich lebhafter Betrieb aufrecht, und zwar<br />

durch die Umprägung der dem Kaiser aus dem Reiche zugekommenen<br />

Hilfsgelder, welche nur zu häufig in geringhaltigen Sorten<br />

geleistet wurden. Dass dabei auch eine erhebliche Thalerausmünzung<br />

stattfand, ergibt sich aus dem Erlasse ddo. Wien, 4. April 1603, mit<br />

welchem der Münzmeister Lorenz Huebmer und der Wardein Andrae<br />

Händl zur sorgfiiltigen Ueberwachung der „Thaler-Ausschrotung^'<br />

angewiesen wurden, i)<br />

Der Münzmeister Lorenz Huebmer starb Ende Juni 1604.<br />

Indem die Witwe das Ansuchen stellte, mit Jahresschluss vom<br />

Münzamte enthoben zu werden, auch der Wardein Andrae Händl<br />

sich zur Abstattung des Verlages von 1000 fl. bereit erklärte,<br />

erfolgte über Erlass der anwesenden Hofkammer vom 24. Jänner<br />

1605 durch die niederösterreichische Kammer unterm 8. Februar<br />

1605 die Bestellung des Andrae Händl als Münzmeister und des<br />

Mathias Huebmer, Sohn des verstorbenen Mltnzmeisters, als<br />

Wardein, beide provisorisch bis zur kaiserlichen Entscheidung. 2)<br />

1) K. k. H. K. A., Fase. 17315).<br />

8) Daselbst Fase. 17505. Münzschmiedmeister Georg Koller hatte für die<br />

nied. österr. Kammerbuchhalterei 1530 Stücke kupferne Raitpfennige geprägt.<br />

Es wurden ihm ddo. Wien, 22. April 1604, per Hundert 8 kr., somit zusammen<br />

2 Gulden ausbezahlt. Fase. 17319.

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