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Numismatische Zeitschrift - Medievalcoinage.com

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•.il>er<br />

NaiMiaümunu uml Naohtalschung von Müiiztypen.<br />

weiiig-er gefährliches Object, nämlich auf die Imitation beliebter<br />

Hand eis münzen, von denen ich insbesondere der sogenannten<br />

Liügini oder Ottavetti erwähnen will.<br />

Die durch ihre Lebensschicksale<br />

hochinteressante Prinzessin Anna Maria Louise von Bourbon,<br />

die letzte souveräne Besitzerin des Fürstenthums Dombes, welche<br />

dieses Ländchen seit 1650 regierte, Hess in ihrer Münzstätte zu<br />

Tr^voux, die damals in Frankreich gangbaren Münzsorten in grosser<br />

Menge, und zwar von gutem Feingehalte und mit einer für die<br />

damaligeZeit seltenen künstlerischen Vollendung prägen. Die Stücke<br />

zu 5 Sous oder 1/^3 Thaler, welche auf einer Seite ihr Brustbild mit<br />

Namen und Titel, auf der anderen Seite das französische Lilienwappen<br />

tragen, wurden von französischen Kaufleuten im Handel mit<br />

dem Oriente, namentlich in Nordafrika, häufig gebraucht und fanden<br />

daselbst so grossen Beifall,<br />

in Dombes bestellt wurden.<br />

dass bald andere Quantitäten derselben<br />

Sie fanden von Afrika ihren Weg n'ach<br />

Asien bis in das Innere von Persien und wurden nicht nur als<br />

Handelsmünze, wie z. B. in unseren Tagen die ^laria Tlieresia-<br />

Thaler, sondern auch als Schmuck der Frauen vielfach verwendet.<br />

In Folge der grossen Nachfrage verschlechterte sich aber der<br />

innere Gehalt dieser Münze immer mehr und es<br />

wurden bei diesem<br />

Geschäfte enorme Gewinne erzielt. Die Genueser, Venezianer und<br />

Livorneser Kaufleute, welche einen lebhaften Handel mit dem<br />

Oriente unterhielten, suchten sich diese Waare billiger zu wrschaffen<br />

und schlössen mit verschiedenen kleineren italienischen<br />

Fürsten Contracte auf Lieferung solcher Münzen ab. Zur Bedingung<br />

wurde gemacht, dass die Imitationen im Brustbilde und<br />

Wappen vollkommen ähnHch, in den Umschriften aber wenigstens<br />

in den Anfangs- und Endbuchstaben gleich sein müssten, hiobei<br />

wurden jene B^ürsten am meisten gesucht, welche in ihren Familienwappen<br />

eine Lilie oder ein derselben ähnliches Wappenbild und<br />

im Kreise ihrer weiblichen Verwandten eine Mutter, Gattin etc. mit<br />

dem Namen Anna Maria aufzuweisen hatten. Die Zusammenstellung<br />

einer dem Originaltypus älinliclien Legende fiel dann nicht schwer,<br />

denn statt des auf den ecliten Münzen vorkommenden Titels: Princ.<br />

Domb. wurde der Ausdruck: Princ. Dom. (Domina» gewählt. Als<br />

man sich überzeugte, dass diese Münzen, welche in Italien, wo sie<br />

HSoldi galten und Ottavetti oderLuigini hiessen, auch mit veränderten

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