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Numismatische Zeitschrift - Medievalcoinage.com

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358 Johann Xewald: Das österreichische Münzwesen<br />

— ein wahrer Grandsenieur — einer der mächtigsten Günstlinge<br />

Rudolphs IL, bis er im Jahre 1600 in Ungnade fiel. Schon am<br />

1. Februar 1598 wurde Trautson in den Grafenstand erhoben; Kaiser<br />

Mathias verlieh ihm im Jahre 1615 ein Münzbefugniss. Ueber das<br />

Ansuchen, es möge gestattet werden,<br />

im Wiener MUnzhause ganze,<br />

halbe und y^ Thaler, auch Groschen und Halbbatzen mit des Grafen<br />

„Prägeisen" zu schlagen, sprach sich die Hofkammer in ihrer Eingabe<br />

an den Kaiser ddo. Wien, 14. März 1615 auf das eindringlichste<br />

gegen diese Neuerung aus. *) Trautson richtete nunmehr auf<br />

seinem südlich von Nikolsburg gelegenen Schlosse Falkenstein<br />

eine neue Münzstätte ein, welche er gegen ein Bestandgeld von<br />

jährlich 300 Gulden an die beiden befreiten Hoijuden Veit Prod und<br />

Abraham Riss verpachtete und schliesslich keinen Austand nahm,<br />

die für die Zulieferung von Pagament erforderlichen Passbriefe<br />

selbst auszustellen.<br />

Mit der Weisung vom 23. November 1618 beauftragte die Hofkammer<br />

das Wiener Münzamt zur Berichterstattung über die aus<br />

dem Falkensteiner Münzbetrieb hervoriichenden Nachtheile. Der<br />

Bericht der Münzbeamten ddo. Wien, 1. December 1618 schilderte<br />

in eingehender Weise die eingerissenen Uebelstände. Als im Jahre<br />

1619 die über das Viertel ünternianhartsberg verbreiteten aufständischen<br />

Bewegungen für die Falkensteiner Münze Gefahren ])rachten,<br />

wendete sich Trautson um die Genehmigung zur Ausmünzung<br />

einer Parthie Pagament in Wien an den Kaiser. Offenbar, ohne die<br />

Hofkammer einvernommen zu haben, ertheilte Ferdinand IL die<br />

Zustimmung. In einem undatirten Schreiben des Hofkammer-Rathes<br />

Muschinger an den Hofk.Jmmer-Präsidenten, aus dem hervorgeht,<br />

dass mit Trautson wegen gänzlicher Einstellung seiner Münze<br />

verhandelt wurde, findet sich ein Zettel eingeheftet mit der Bemerkung:<br />

„Die Rom. Kais. Mt. Vnser allergnäd. Herr bewilligen dem<br />

Herrn Graff Trautsohn allergnäd.<br />

dass Er Herr Graff diesmal invermelt<br />

Goltt vnd Silber zu Ducatten vnd Thalern<br />

seinem gehört anerpiten<br />

nach alhie vcrmünzen lassen mege. 24. October 1619. 12 oder<br />

1400 Ducaten vnd bey 6000 Thaler in gantzer Münz zu vermünzen."<br />

Unterm 7. Jänner 1620 wurde dem Münzamt bekannt gegeben, es<br />

1) K. k. H. K. A., Fase. 17320.

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