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Numismatische Zeitschrift - Medievalcoinage.com

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296 Johann Newald : Das<br />

oaterreichisclie Munzwcsen<br />

Aus dieser Werthsdifferenz erklärt es sieb, dass man ans dem<br />

Uebergange zum Tiroler Schrot und Korn bei der Tbalerprägung<br />

im Kremnitzer Münzhause einen Nutzen von jäbrlicb 6000 Tbaler<br />

erwartete.<br />

Im Anschlüsse an die vorstehend geschilderten Verhandlungen,<br />

Anträge und Erlässe ist es von Interesse, den Umfang des Prägebetriebes<br />

im ]\Iünzhause zu Kiemnitz in jener Epoche kennen zu<br />

lernen. Ein von dem bergstädtischen Kammerbuchhalter Hanns<br />

Riedmtiller eingebrachter Bericht gestattet über diese Frage eine<br />

Einsicht.<br />

Vermünzt wurde in den Jaliren<br />

1580 1581 1582<br />

Pf. 130-264 fl. 50 Pf. 146.260 fl. 50 Pf.<br />

an Gold 132-477 fl. —<br />

an Silber 277.614 „ 40 „ 164.079 „ 44 ,, 225.374 „ 50 .<br />

In allen drei Jahren wurden Thaler geprägt, allein das Ausbringen<br />

kleiner Münzen überschritt erheblich jene Grenzen,<br />

welche<br />

die Hofkammer wiederholt vorgezeichnet hatte. Im Jahre 1581<br />

wurden nur 45.440 Thaler ausgebracht. Die im Uebermasse ausgeprägten<br />

ungarischen Pfennige fanden im Lande selbst keine Verwendung,<br />

sie flössen in die angrenzenden Erbländer ab, wo darüber<br />

lebhafte Klagen erhoben wurden. Ein Erlass an den Erzherzog<br />

Ernst ddo. Prag, 2. Juli 1584 ordnet das Verrufen dieser Münzen<br />

an, welche nach Ablauf von drei Monaten im herabgesetzten Werthe,<br />

und zwar 12 ungarische Pfennige um einen österreichischen<br />

Schilling einzulösen sind, i) Unterm 28. November 1586 erging eine<br />

strenge Weisung an den Kremnitzer Unterkanimergrafen Wolfgang<br />

Roll, dass 3/4 der Silbergefalle in Tlialer und nur<br />

ungarisches Geld zu vermünzen ist. 2)<br />

1/4 in kleines<br />

Im Jahre 1586 kam die in Kremnitz einzurichtende Walzenprägung<br />

neuerdings zur Verhandlung. Wie aus den Acten zu entnehmen<br />

ist, gab der Kaiser selbst hiezu die Anregung. Im Vortrage<br />

ddo. Prag, 30. September 1586 sagte die Hofkammer, sie sei zu<br />

wenig unterrichtet, um einen verlässlichen Rath ertheilenzu können,<br />

1) K. k. H. K. A., Gdkb. Nr. 144, Fol. 43lver..<br />

3) Daselbst Fase. 17317.

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