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Numismatische Zeitschrift - Medievalcoinage.com

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240 Johann Newald: Das österreichische Miinzwesen<br />

des Jakob Scherer als Münzeisenschneider und bemerkte, dass<br />

sich „Herr Abundio erpotten er wolle<br />

was Scherer nitt verstett Ime<br />

solches zaigen vnd weisen." i) Die Ausmünzung anbelangend bemerkt<br />

Händl, dass beim Ausprägen von „Pfundtner- Thaler,<br />

i/g Pfundner und 10 Kreuzer" nach der Reichsmünzordnung<br />

(Guldenthaler) die feine Mark Silber nicht höher als auf 12 Gulden<br />

15 Kreuzer ausgebracht wird, womit die Auslagen und Prägekosten<br />

nicht bestritten werden können, daher allerorts das Prägen der<br />

Guldenthaler eingestellt wird. Er betont, dass in Wien, wie in den<br />

Bergstädten und zu Hall im Gehalt vonl4Loth fein ausgemünzt<br />

werden sollte, woraus sich per Mark ein Nutzen von<br />

41 Kreuzer ergeben würde, ,, davon khundt Ihr Mt. wol bestehn." 3)<br />

Der erst seit 1. Jänner 1585 amtirende Münzmeister Thomas<br />

Händl starb schon um die Mitte August 1587. Mit der Eingabe<br />

vom 29. August 1587 bittet der Ward ein Lorenz Huebmer um<br />

den erledigten Dienstplatz mit der Erklärung, er wolle 1000 Gulden<br />

Verlagsgelder und, falls später ein grösserer Betrag nöthig sein<br />

sollte, auch diesen, gegen Verzinsung zur Pagamenteinlösung verwenden.<br />

3) Erzherzog Ernst richtete über diese Angelegenheit ddo-<br />

Wien, 25. September 1587 eine Eingabe an den Kaiser, aus welcher<br />

sich neuerdings ein Einblick in die, im Wiener Münzhause obwaltenden<br />

Zustände ergibt. Der Erzherzog betont zunächst, dass dem<br />

verstorbenen Thoman Händl das Mtinzmeisteramt am 1. Jänner<br />

1585 gegen dem eingegeben wurde, dass er ein Verlagsgeld von<br />

4000 Gulden gegen 7 Percent Verzinsung leistet und 400 Gulden<br />

als Amtsbesoldung zu beziehen habe. Die Rechnung des Jahres<br />

1585 hatte beim Wiener Münzbetrieb einen Verlust von nahe<br />

600 Gulden ausgewiesen. Es wurde nunmehr der Verlag auf<br />

1) Scherer war schon vom Münzmeister Hartman als Eisenschneider aufgenommen<br />

worden, ohne hiezu die Genehmigung nachgesucht zu haben. Die<br />

niederösterreichische Kammer meldete unterm 28. Juni 1578 an den Erzherzog<br />

Ernst, bei dem Umstände, dass dermalen sehr wenig gemünzt wird und man<br />

einen Eisenschneider jederzeit in Wien haben kann, lässt sich die Besoldung<br />

ersparen, daher Scherer seines Dienstes zu entlassen wäre. K. k. H. K. A.<br />

Fase. 17508.<br />

2) K. k. H. K. A., Fase. 17315. Auf die Thalerprägung im Feingehalt von<br />

14 Loth zu Kremniz und Hall werden wir später zurückkommen.<br />

3) Daselbst Fase. 17508.

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