28.04.2014 Aufrufe

Numismatische Zeitschrift - Medievalcoinage.com

Numismatische Zeitschrift - Medievalcoinage.com

Numismatische Zeitschrift - Medievalcoinage.com

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

'-•^^r^F<br />

200 Johann Newald: Das österreichische Münzwesen<br />

Thaler nach der Instruction vom 15. Februar 1524 ausgeprägt<br />

wurden. Nun sind derart ausgebrachte Wiener Thaler des Kaisers<br />

Maximilian IL vom Jahre 1572 bisher nicht vorgekommen; es liegt<br />

somit die Vermuthung nahe, dass bei der in Rede stehenden Thalerprägung<br />

vorhandene Stempel Ferdinands I. verwendet wurden.<br />

Man war durch diesen Vorgang gegen allfällige Einsprachen am<br />

besten gesichert, auch stand derselbe nicht vereinzelt da, denn zu<br />

Kremnitz wo das Mtinzhaus ebenfalls unter der niederösterreichischen<br />

Kammer stand, prägte<br />

man noch immer die Thaler mit dem<br />

Brustbilde und Titel Ferdinands I.») Es dürfte überhaupt der<br />

Schluss berechtigt sein, dass im Wiener Münzhause während der<br />

Regierung Maximilians IL<br />

beziehungsweise vom Jahre 1569 beginnend,<br />

l)ci den Thalerprägungen vorherrschend nach der Instruction<br />

vom 15. Februar 1524 vorgegangen, und nur ausnahmsweise<br />

Guldenthaler ausgemünzt wurden. Wiener Thaler Maximilians II.<br />

gehören überhaupt zu den Seltenheiten. Das k. k. Mtluzcabinet<br />

bewahrt einen der 1524er Münzordnung gemässen Thaler vom<br />

Jahre 1569, das einzige mir bekannte Exemplar dieser Prägung.<br />

I<br />

Aus den Acten ist zu entnehmen, dass der Betrieb grösstentheils<br />

auf die Umprägung der eingewechselten oder confiscirten<br />

verrufenen Geldsorten in gute Münzen, basirt war. Mit der Weisung<br />

vom 8. Jänner 1573 wurde, da das Wechselamt und die Scheiderei<br />

mit dem Münzamte wieder vereinigt worden war, Gregor Parrach als<br />

Controller oder Gegenschreiber bestellt. 2) Indem in Folge des mehrjährigen<br />

Stillstandes und später durch den ungleichförmigen Betrieb<br />

veranlasst, die Münzarbeiter bis auf drei Münzgesellen Wien verlassen<br />

hatten, rief man aus Joachimsthal eine Aushilfe herbei. Es<br />

waren von dort die Müuzgesellen Aurelius Alnpekh, Marcus<br />

Schneider und Christoph Hartleber im Wiener Mtinzhause bedienstet,<br />

denen mit Erlass ddo. Regensburg, 28. Juni 1576, für die Hin- und<br />

Rückreise zusammen eine Vergütung von 43 Thaler angewiesen<br />

wurde. 3)<br />

1) Münzwesen unter Ferdinand I. Seite 1 24 u. f.<br />

2) K. k. H. K. A., Fase. 17508.<br />

3) Daselbst Gdkb. Nr 315, Fol. 317vcrs.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!