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Numismatische Zeitschrift - Medievalcoinage.com

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in der Münzsammlung des Allerhöchsten Kaiserhauses. 109<br />

Was den ersten der oben mitgetheilten Pfenninge (Obermayr IL<br />

27) betrifft, so mag man nach dem, was wir über die Provenienz<br />

dieser Münzbilder bereits gehört haben und bei dem Umstände,<br />

dass ältere Kegensburger Münzen byzantinischen Stiles nachgewiesen<br />

sind (Dannenberg, D. M. S. 39), an directen Einfluss des<br />

Orients denken ; aber wenigstens dieser Simson begegnet uns auf<br />

einem älteren böhmischen Pfenninge (Boleslaus', f 1139), und im<br />

Allgemeinen hat die Eegensburger Münze thatsächlicb während<br />

des XII. Jahrhunderts den Einfluss der böhmischen erfahren.<br />

Hier im Osten begegnen wir zuerst jenen freieren und<br />

reichen<br />

figuralen Darstellungen, welche von sicherer Hand, mit Gefühl und<br />

Schönheitssinn entworfen, für den späteren Regensburger Typus<br />

entscheidend wurden. Alle gleichzeitigen Prägen in stilistischer<br />

Hinsicht überragend,<br />

erinnern sie an die Blüthe der höheren Kunst,<br />

deren sich das Reich der Pfemysliden in damaliger Zeit erfreute 5»),<br />

und als deren Träger uns zwei einzige Namen begegnen, doch charakteristisch<br />

genug die Namen zweier Aebte von Sa zava: Bozeteeh<br />

(1061—1092) undReginhard (gegen Ende des XII.); 59) Sazava war<br />

der Mittelpunkt der griechisch-slavischen Lithurgie, und eben dem<br />

byzan-<br />

Einflüsse der von einem classischen Anhauche neubelebten<br />

tinischen Kunst begegnen wir in der böhmischen. —<br />

Wichtiger für uns ist jedoch die Wahrnehmung, dass der zweite,<br />

S. 18 mitgetheilte Regensburger Pfennig (Obermayr VII. 94) mit einer<br />

armenischen Münze Leons IL (Fig. 6. ««) auffallende Aehnlichkeit<br />

besitzt, und dass wir fast genau denselben Münzbildern anf<br />

58) Vergl. Gruebcr, B. Die Kunst d. M. A. in Böhmen in (\on >rittlilK- dor<br />

Central-Comm. XVI. S. I ffg.<br />

59) Von diesem heisst es in der Cosmae Contin. p. 363: „Ad humilia<br />

etiam quaeque opera nullus eo promptior, nullus efficacior; fuit in eo peritia<br />

pingeie vel sciilpere quasi ib et imagines ligno, vel osso, vel otiam divorsi<br />

generis metallo, fabrilis quoque non ignarus fuit artis" etc. (Bei Grueber<br />

1. c. S. IX, Anmerkung.) SoHte 1? ^\\rht aucU .nii" den Stempelsclmitt EinfluöS<br />

geübt haben?<br />

«Oj Hier abgebildet nach dem im k. k. Kabinet befindlichen Exemplar.<br />

Bei Langlois, Numismatique de l'Armenie au moyen<br />

••"•" '•' T 4

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