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Numismatische Zeitschrift - Medievalcoinage.com

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"KT-<br />

264 Johann N'ewald: Das österreichische Miinzwesen<br />

lieber den Anlass zu diesen wesentlichen Abweichungen konnte<br />

in den Acten bisher eine Aufklärung nicht aufgefunden werden;<br />

dieselbe scheint jedoch ziemlich nahe zu liegen. Münzmeister Erker<br />

fand bei seinem Amtsantritt im Jahre 1583 die Thalerprägung des<br />

mehrgenannten Bartholomäus Albrecht zu Prag im vollen Zuge. Sein<br />

Streben dürfte dahin gegangen sein, die unter seiner Amtsführung<br />

ausgehenden Münzen derart auszustatten, das eine Verwechslung<br />

mit den Thalern des Albrecht nicht platzgreifen konnte. Mit der<br />

Doppellilie bezeichnet, kommen auch Goldmünzen vor. Von besonderem<br />

Interesse ist<br />

ein höchst seltener, in der Sammlung des Herrn<br />

Donebauer in Prag befindlicher Doppelthaler vom Jahre 1594. Die<br />

Vorderseite zeigt das Brustbild des Kaisers in der Darstellung des<br />

Abondio, unter demselben [zwischen zwei blattartigen Zierathen<br />

die Doppellilie. Die Rückseite stimmt mit den anderen Thalern des<br />

Erker Uberein. Auffallend ist, dass auch diesem Thaler der böhmische<br />

Löwe gänzlich fehlt.<br />

Der am 20. September 1600 im Prager Münzhause als<br />

Müuzmeister<br />

eingetretene Hanns Lasanz zu Friedenegg kam aus<br />

Graz. Wir wissen, dass er sich im Jahre 1605 um das erledigte<br />

Wiener Münzmeisteramt beworben hatte (Seite 88), und ergeben<br />

sich aus den Verhandlungsacten interessante Streiflichter auf die<br />

damals im Prager Münzhause obwaltenden Zustände. In einer seiner<br />

Eingaben hebt Lasanz hervor, dass er aus seiner „gehabten Steuri<br />

sehen guetten conditionen, indem er das Münzmais terambt,<br />

sambt<br />

der Goldschaiderei vnd Silberbrennerei durch 24 Jahre besorgt^,<br />

nach Prag berufen wurde. Es bestand dort die Absicht, „die vier<br />

Münzwerch in Behaimb abzulegen, vnd in ain Corpus<br />

a u f d a s S c h 1 o s R ä t s c h i n a n z u o r d n e n.'^ Des Krieges wegen<br />

sei das Münzgebäude im Schloss ins Stocken gerathen. Lasanz<br />

spricht von einer „Invention^^, mit welcher er .,mit zwei guetten<br />

abgerichten Münzern und 4 oder 5 Taglöhnern, so Rathziehen vnnd<br />

andere grobe Handarbeit thuen, in einem Monat mehr alls 10 oder<br />

11 Hammer-Münzer in einem Quattember, in massens dan in<br />

denen 10 Jahren hero seit Erfindung meines Werkhs zum öfftern<br />

beschehen und durch mich zu genügen probirt worden,^' münzen<br />

könne, „wie solches in Tirol mit dem Wnsserdruckwerk

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