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Numismatische Zeitschrift - Medievalcoinage.com

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unter den Kaisern Maximilian II., Rudolph II. und Mathias. - '<br />

'<br />

Der Bestellung dieser beiden Münzbeamten war, nachdem sich um<br />

den erledigten Münzmeisterdienst auch der Siegelschneider Hanns<br />

Schöller, der Grazer Münzmeister Simon Balthasar und der<br />

Prager Münzmeister Hans Lasanz beworben hatten, eine eingehende<br />

Concursprüfung vorausgegangen. Die Eingaben der beiden<br />

letzteren Bewerber werfen ein eigenthümliches Licht auf die damals<br />

obwaltenden Zustände. Simon Balthasar brachte vor, dass er seit<br />

sechs Jahren in Graz im Dienste stehe, von der Landschaft jedoch<br />

trotz wiederholtem Anlangen noch immer keine Instructionen erhalten<br />

habe, auch keine Amtsbesoldung empfange, „darbey ich dann<br />

anderss nichts als grosse sorg vnd meines armen Weibs vndKhinder<br />

höchstes Verderben zu gewartten habe.'' Die Beschwerden des<br />

Prager Münzmeisters Lasanz werden bei der Besprechung des<br />

Prager Münzhauses beleuchtet werden. Ein kaiserlicher Erlass<br />

ddo.<br />

Prag, 7. Juni 1605 forderte den Erzherzog Mathias zur Berichterstattung<br />

über das Ansuchen des Lasanz auf. Die Differenz<br />

zwischen den beiden Regierungen<br />

zu Prag und Wien war jedoch<br />

schon so hervortretend, dass der verlangte Bericht gar nicht erstattet<br />

wurde und der Erzherzog, ohne eine Entscheidung des Kaisers<br />

abzuwarten,<br />

den Andrae Händl unterm T.Jänner 1606 in seiner provisorischen<br />

Bestellung als Münzamtsverwalter bestätigte. Die definitive<br />

Ernennung erfolgte erst, nachdem Erzherzog Mathias die Regierung<br />

von Ungarn und Oesterreich übernommen hatte,<br />

ddo. Wien, 16. September 1609. i)<br />

mit der Resolution<br />

Es wurde bereits hervorgehoben, dass in dem bekannten<br />

„Thaler-Kabinef' von Schultess-Rechberg keine aus dem Wiener<br />

Münzhause ausgegangenen Thaler Rudolphs IL aufgezählt werden.<br />

An sich schon musste die Annahme als bedenklich erscheinen, dass<br />

während der ganzen Regierungsdauer dieses KAisers, das ist von<br />

1576 bis zur Abtretung von Ungarn und Oesterreich an den Erzherzog<br />

Mathias im Jahre 1608 in Wien gar keine Thalcrpräguug<br />

stattgefunden haben sollte. Durch die vorhergclHMulcn actciiiiiilssinen<br />

1) K. k. H. K. A. Fase. 17508 und 17317. Die eingehenden Coujmissiouö-<br />

Protokolle über die durchgeführten Concurs-PrUfungen liegen noch in den<br />

Acten.

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