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Numismatische Zeitschrift - Medievalcoinage.com

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108 C. Domanig: Einige Babenberger Münzen<br />

dass die begehrte (unerhörterweise sogar mit Namen bezeichnete)<br />

Geldsorte den besonderen Bedürfnissen desselben entsprochen habe;<br />

d. h. der Graf von Bogen hat die Goswiner Pfenninge begehrt, weil<br />

er sie zu seiner Kr euzfahrt benöthigte und die Friesacher hiefUr<br />

nicht ebenso brauchbar fand, 56)<br />

Oder waren Regensburger Pfenninge, und gerade diese Goswiner,<br />

eine damals auch in Friesach gang und gäbe (und so häufige!)<br />

Sorte? War es Zufall, dass eben sie in unserer Schuldurkunde erscheinen?<br />

Nahe liegende Gründe sprechen dagegen; unter anderem,<br />

mich dünkt, jene weiteren Bestimmungen des Contractes, dass,<br />

wenn die Burg bis Weihnachten 1191 nicht eingelöst und die berufenen<br />

Schätzmänner nicht einig wären, 800 Mark „ examin ati<br />

argenti" (Frisacensis ponderis), *') und wenn der Graf oder sein<br />

Erbe das Pfand vor jener Zeit einlösen wollte, 700 Mark „examinati<br />

argenti" die Lösungssumme sei. Also hier nicht mehr Goswiner<br />

Denare, sondern einfach „Feinsilber;" das versteht sich, weil ja der<br />

Grund, wesshalb man augenblicklich Goswiner Denare benöthigte,<br />

in den gedachten Fällen nicht mehr bestehen wird.<br />

wie<br />

Nun noch ein Wort über die Zeichnung auf unseren Regeusburger<br />

Denaren, das zugleich geeignet sein dürfte, die Frage über<br />

die praktische Verwendbarkeit solcher Kreuzzugsmüuzen einer<br />

Lösung zu nähern.<br />

56j Allerdings entlelint ein Poppo von Albeck a. IIOU vom Biscliot'e von<br />

Gurk zu gleicliera Zwecke C marcas frisacensis luonete. (Archiv, 1. c. S. 305).<br />

Dies sagt indessen nur, dass Regensburger Pfenninge vielleicht nicht zu be<br />

schaffen waren, vielleicht nicht begehrt wurden.<br />

Ein Zwang bestand ja nicht,<br />

sich gerade dieser „Kredzzugsmünzen" zu bedienen; in Ungarn wurden sie<br />

vielleicht, wie wir nach Ausbert (siehe oben) vermuthen könnten, (aus Eifersucht?)<br />

niedriger taxirt als anderes Geld, und eigentlich von Vortheil dürften<br />

sie sich wohl erst im Orient erwiesen haben.<br />

57) Vergl. oben den Vertrag der Söhne. — Auch die Einkünfte von (iurkfeld<br />

werden in unserer Schuldurkunde erwähnt, und zwar einmal kurz weg als<br />

centum et octoginta marcarum, das zweite Mal aber als centum octoginta marc.<br />

frisasensis monete. Also Friesacher Münze selbstverständlich!

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