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Numismatische Zeitschrift - Medievalcoinage.com

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unter den Kaisern Maximilian IT., Rudolph II. und Mathias. löu<br />

waren, daher in ihren Mtinzhäusern die aus den eigenen Bergwerken<br />

gewonnenen Edelmetalle vermlinzten, selbstverständlich dahin<br />

strebten, diese Edelmetalle durch ein hohes Münzausbringen thunlichst<br />

zu verwerthen ; während alle jene Münzherren, welche keine<br />

Bergwerke besassen, daher erkaufte Edelmetalle und Pagameute<br />

vermlinzten, ihr Münzmetall um thunlichst<br />

strebten.<br />

tiefe Preise zu erwerben<br />

Durch die Reichsmünzordnung vom 19. August 1559 waren<br />

die bergwerkbesitzenden Münzherren in eine sehr nachtheilige Lage<br />

gebracht. Die Verwerthung ihrer Edelmetalle durch die Münze war<br />

eine höchst gedrückte ;<br />

sie mussten fort und fort wahrnehmen, dass<br />

ihre guten Münzen alsbald eingewechselt, in den MUnzhäusern der<br />

kleinen Münzstände in der Regel in leichte Sorten umgemünzt und<br />

mit denselben die Länder überschwemmt wurden. Es kann uns<br />

daher nicht befremden, dass seitens mehrerer der wichtigsten bergwerksbesitzenden<br />

deutschen Münzherren die Annahme der 1559er<br />

Münzordnung abgelehnt wurde. Churfürst August von Sachsen<br />

erklärte noch im Jahre 1569, er wolle der neuen Münzordnung<br />

nicht hinderlich sein, „doch wolle er solche aus den von ihm jederzeit<br />

angezogenen Ursachen nicht auf seine Lande verstanden<br />

wissen". In gleicher Weise lehnte Anfangs der Salzburger Erzbischof<br />

Johann Jackob Khuen von Belasy ab. Braunschweiger<br />

und Mansfelder Guldenthaler sind nicht bekannt.<br />

Da schlechtes Geld stets eine Preissteigerung aller Lebensbedürfnisse<br />

zur Folge hat, so wurden gerade jene Münz- und Bergwerksherren,<br />

welche nach der Bodenbeschaffenheit und der Natur<br />

ihrer Länder einen grossen Theii der Nahrungsmittel aus dem Auslande<br />

beziehen mussten, hart betroffen. Unter diese letzteren gehörte<br />

in erster Reihe Erzherzog Ferdinand von Tirol. Trotz des Bergsegens<br />

seiner Lande drohte ihm und seinen Unterthanen Verarmung.<br />

Wir sehen den Erzherzog selir bnld gegen die 1559er Reiehsmünzordnung<br />

in eine lebhafte Opposition eintreten,<br />

der sich alsbaUl sein<br />

Bruder, Erzherzog Karl von Steiermark, ansohloss. Eho wir<br />

jene Schritte näher beleuchten, welche Erzherzog Ferdinand<br />

gegen<br />

diese leidigen Zustände, im Interesse seiner Bergwerke und seiner<br />

Lande machte, woraus sich schliesslich ein Loshisen der gesanmiten<br />

ristorrcichischen Länder von der mehrerwähnt*>"<br />

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